Die Initiative Musik will bereits im laufenden Jahr 60 – 80 Projekte in den Sparten Rock, Pop und Jazz mit einem Gesamtvolumen von über 2 Mio. EUR fördern. „Das Förderkonzept ruht auf zwei Säulen. Einerseits wollen wir professionellen Künstlernachwuchs unterstützen, das schließt explizit auch Musikerinnen und Musiker mit Migrationshintergrund mit ein, andererseits die Infrastruktur der oft mittelständisch geprägten Musikwirtschaft nachhaltig stärken“, sagte Prof. Dieter Gorny, Vorsitzender des Aufsichtsrats auf der ersten Pressekonferenz der Initiative Musik gGmbH am 09.06.2008 in Berlin. Die Initiative Musik ist eine Einrichtung der Bundesregierung zur Förderung populärer Musik in Deutschland.

Programm I zur „Künstlerförderung“ richtet sich an Musikerinnen und Musiker, die gemeinsam mit einem professionellen Partner wie einem Konzertveranstalter, Label, Verlag oder einem Studiobetreiber zwischen 10.000 und 30.000 Euro beantragen können. Im Programm II zur „Infrastrukturförderung“ können Personen, Unternehmen und Institutionen aus der Musikwirtschaft bis zu 100.000 Euro pro Projekt erhalten. Voraussetzung zur Förderung ist in beiden Programmen ein Eigenanteil von mindestens 60%.

Über die Vergabe entscheidet der 12-köpfige Aufsichtsrat der Initiative Musik gGmbH, der paritätisch mit je sechs Mitgliedern aus Politik und Musikwirtschaft besetzt ist. „Wir wollen weder mit der Gießkanne Gelder verteilen, noch Eintagsfliegen produzieren. Ziel ist die nachhaltige Förderung populärer deutscher Musik im In- und Ausland“, so Gorny weiter. Deshalb müsse bei jedem Projekt das Gesamtkonzept stimmen.

„Für 2008 stehen mehr als 2 Mio. EUR zur Verfügung“, sagte Ina Keßler, seit Mitte Februar Geschäftsführerin der Initiative Musik gGmbH.

Nach Gründung der neuen Fördereinrichtung für die deutsche Musikwirtschaft im Oktober 2007 wurden auf Beschluss des Deutschen Bundestages bislang Fördergelder in Höhe von 1 Mio. EUR jährlich durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Bernd Neumann bereitgestellt. Damit gibt es hier zu lande erstmalig eine Förderung für populäre Musik über die Initiative Musik. Sie wird getragen von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) und dem Deutschen Musikrat e.V. Gema/Gema-Stiftung und die GVL beteiligen sich mit je 150.000 EUR jährlich an der Initiative Musik gGmbH.

Auf der Pressekonferenz in Berlin wurde zudem die Internetseite www.initiative-musik.de gelauncht und das digitale Antragverfahren vorgestellt. „Hier sind die Förderanträge hinterlegt und können von Musikerinnen, Künstlern und Musikunternehmen digital ausgefüllt werden“, sagte Ina Keßler. Die Geschäftsführerin der Initiative Musik ist erste Ansprechpartnerin für Künstler und Musikunternehmen, wenn es um Förderung der populären Musik geht. „Ich freue mich jetzt schon auf die vielen Antragsteller, die mein Büro stürmen und zur Beratung kommen.“

Keßler zu weiteren Zielen der Initiative Musik: „Sie lebt nicht nur vom Fördergeld, sie will vor allem Strukturen schaffen, die die Musikwirtschaft und den einzelnen Künstler voranbringen. Wir sind Bühne, Mikrophon, Verstärker und gleichzeitig Fangemeinde.“ Dazu werden künftig auf der Internetseite auch eine Förderdatenbank und weitere Informationen für Nachwuchskünstler und Musikunternehmen hinterlegt, die helfen, populäre Musik aus Deutschland im Ausland zu verbreiten.

Seit Jahren werden wichtige gesetzliche Bestimmungen für die Musikwirtschaft auf europäischer Ebene vorgegeben. Deshalb ist die Initiative Musik gGmbH Mitglied der European Music Plattform. Aktiv setzt sie sich für den Aufbau von Programmen für die Musikwirtschaft und Musikkultur in Brüssel ein.

Die Initiative Musik gGmbH wird auf der Popkomm 2008 mit einem eigenen Stand und im Verbund mit den regionalen Musikförderern präsent sein.