Der Schweizer Bariton Äneas Humm erhält den diesjährigen "Förderpreis Deutschlandfunk“, der seit 1998 gemeinsam vom Sender und dem Musikfest Bremen an hochbegabte Nachwuchskünstler vergeben wird. Der 1995 im Kanton Zürich geborene Äneas Humm begann seine Ausbildung bei den Zürcher Sängerknaben und setzte sie am Vorarlberger Landeskonservatorium fort. Mit 18 Jahren nahm er sein Bachelorstudium an der Hochschule für Künste Bremen bei Krisztina Laki und Thomas Mohr auf. Nach seinem Bachelorabschluss studiert Äneas Humm seit Herbst 2017 an der Juilliard School New York in der Klasse von Edith Wiens.
Bereits mit 18 Jahren gab Äneas Humm sein Operndebüt am Stadttheater Bremerhaven in der Oper "Kommilitonen! (Young Blood)“ von Sir Peter Maxwell Davies. 2014 sang er die Titelpartie in "Häuptling Abendwind“ von Jaques Offenbach in einer Produktion der Hochschule für Künste Bremen, 2015 debütierte er als Graf Homonay an der Operettenbühne Vaduz in Johann Strauß‘ "Der Zigeunerbaron“. Daneben verkörperte er den Cinna in Johann Christian Bachs "Lucio Silla“ mit dem Barockorchester der HfK Bremen unter der Leitung von Thomas Albert. In der Spielzeit 2015/16 sang er am Theater Osnabrück die Rolle des Sancho in Georg Philipp Telemanns Oper "Don Quichotte auf der Hochzeit des Comacho“ und war als Adonis in John Blows "Venus and Adonis“ in Kongsberg und Trondheim unter der Leitung von Olof Boman zu erleben. 2017 gab er beim Monteverdi-Festival der HfK Bremen unter der Leitung von Thomas Albert den Titelheld in Monteverdis "L’Orfeo“. Im Konzertbereich ist Äneas Humm mit Klangkörpern wie dem Musikkollegium Winterthur, dem Sinfonieorchester Liechtenstein, den Bremer Philharmonikern, dem argovia philharmonic, dem La Folia Barockorchester oder der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen aufgetreten. Daneben feiert er Erfolge als Liedsänger und wurde bereits zum Liedfestival am Zürichsee, dem Langenberg Festival, dem Arosa Kultursommer, dem 23Arts Tannersville (USA) sowie dem Rhonefestival für Liedkunst eingeladen.
"Äneas Humm gehört mit seinem ausdrucksstarken Gesang und seiner Bühnenpräsenz zu den vielversprechendsten Nachwuchssängern unserer Zeit. Egal ob Oper, Oratorium oder Lied, mit seiner bruchlos geführten Stimme besticht der erst 23-Jährige durch erstaunlich reife und bemerkenswert durchgestaltete Interpretationen, in denen sich Wortnuancierung und Textdurchdringung vortrefflich verbinden. Mit diesen besonderen Qualitäten überzeugt er bereits auf seiner Debüt-CD ‚Awakening‘ mit Liedern von Richard Strauss, Hugo Wolf, Alban Berg und Viktor Ullmann, die ihn für eine große internationale Karriere empfiehlt“, begründet die Jury die Entscheidung.
Der "Förderpreis Deutschlandfunk“ umfasst als Sachpreis eine Studioproduktion für eine CD-Einspielung als "Artist in Residence“ im Deutschlandfunk Kammermusiksaal in Köln sowie ein Engagement beim Musikfest Bremen. Preisträger der vergangenen Jahre waren u. a. Julia Fischer, Patricia Kopatchinskaja, Sophie Pacini, Leonard Elschenbroich, Jean Rondeau und Aaron Pilsan.