Auf der heutigen Pressekonferenz der Staatsoper Unter den Linden stellten Intendant Jürgen Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim das Programm der Spielzeit 2010/2011 vor, der ersten Saison der Staatsoper im Schiller Theater und der ersten Saison unter der Leitung von Jürgen Flimm. Während der umfangreichen Sanierung der Staatsoper Unter den Linden ab Juli 2010 wird das Schiller Theater für drei Jahre Spielstätte des ältesten Opernhauses der Stadt. Im Sommer zieht das gesamte Ensemble der Staatsoper von Berlin-Mitte in das traditionsreiche Theatergebäude nach Charlottenburg.
Nicht weniger als eine Uraufführung und acht Musiktheater-Premieren im großen Haus sowie weitere acht auf der Werkstattbühne füllen den Spielplan 2010/2011. Dazu kommen 12 Opernwerke aus dem Repertoire, vier Ballett-Produktionen, 70 Konzerte, das neue Festival für zeitgenössisches Musiktheater INFEKTION!, die erste Kinder-Uni für junge Opernfans sowie neue Formate wie die Reihen »Schlaflos in Charlottenburg«, »Wunderhorn« und »Mein Schiller«.
Wiedereröffnet wird das eigens für die Staatsoper hergerichtete Schiller Theater am 3. Oktober 2010 mit der Uraufführung der Oper METANOIA – über das denken hinaus – von Jens Joneleit (Musik) und René Pollesch (Text), inszeniert von Christoph Schlingensief und unter der Musikalischen Leitung von Daniel Barenboim. Eine Neuinszenierung von Wagners DER RING DES NIBELUNGEN startet in dieser Spielzeit mit DAS RHEINGOLD und DIE WALKÜRE (Guy Cassiers/ Daniel Barenboim). Weitere Premieren sind THE RAKE´S PROGRESS von Igor Strawinsky (Krzysztof Warlikowski/ Ingo Metzmacher), ANTIGONA von Tommaso Traetta (Vera Nemirova/ René Jacobs), WOZZECK von Alban Berg (Andrea Breth/ Daniel Barenboim), CANDIDE von Leonard Bernstein (Vincent Boussard/ Wayne Marshall), TRI SESTRI von Peter Eötvös (Rosamund Gilmore/ Julien Salemkour) und MATSUKAZE von Toshio Hosokawa (Sasha Waltz/ Pablo Heras-Casado).
Die Werkstatt, die ehemalige Studiobühne des Schiller Theaters, wird mit ihren etwa 100 Zuschauerplätzen sowohl Zentrum der Veranstaltungen der Jungen Staatsoper mit allein drei Kinder- und Jugendoper-Premieren als auch Spielort experimenteller Formate des Musiktheaters mit Stücken von u. a. Hans Werner Henze, Salvatore Sciarrino, Brice Pauset, Erik Satie und Mauricio Kagel.
Bei den Abonnementkonzerten sind erstmals Ingo Metzmacher und Pietari Inkinen zu Gast, ebenso Altmeister wie der Principal Guest Conductor der Staatskapelle Berlin, Michael Gielen, sowie der Ehren-dirigent des Orchesters, Pierre Boulez. Daniel Barenboim selbst wird an vier Doppelabenden am Pult stehen und wiederholt auch als Pianist in Erscheinung treten. Die österlichen FESTTAGE umfassen 2011 ein Sinfoniekonzert mit Daniel Barenboim und Gidon Kremer sowie einen Kammermusikabend mit Lang Lang und Musikern der Staatskapelle. Der Barenboim-Zyklus umfasst in dieser Spielzeit sieben Konzerte im Schiller Theater. Ein Arienabend mit Edita Gruberova, ein Jazzkonzert mit Angela Denoke, eine Tangonacht mit dem Rodolfo Mederos Trío sowie Auftritte der Dirigenten Zubin Mehta, René Jacobs und Alan Curtis bieten ein breites stilistischen Spektrum.
Angela Denoke, Edita Gruberova, Jonas Kaufmann, Magdalena Koená, Bejun Mehta, Nadja Michael, Simon O’Neill, Thomas Quasthoff, Christine Schäfer, Anja Silja und Violeta Urmana werden neben weiteren herausragenden Sängerinnen und Sängern in der kommenden Spielzeit an der Staatsoper im Schiller Theater zu Gast sein.
Von der Staatsoper ins Schiller Theater: Zum Finale an der Lindenoper gibt es dank BMW Berlin noch einmal „Staatsoper für alle“: Am 5. Juni 2010 wird die vorerst letzte Opernvorstellung Unter den Linden für viele Tausend Opernfreunde auf den Bebelplatz übertragen: Tschaikowskys „Eugen Onegin“ mit Daniel Barenboim am Pult und Rolando Villazón als „Lenski. Es folgt ein musikalischer Countdown und eine große Kistenparty. Am 6. Juni sagen nach einem Fest für die ganze Familie an gleichem Ort Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin mit einem Live-Konzert »adieu«.
Am 26. September 2010 schließlich erfolgt mit einer ost-westlichen Schiffspassage auf der Spree der symbo-lische Umzug. Gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin, dem Staatsopernchor und dem Ensemble schippern Jürgen Flimm und Daniel Barenboim vom Anleger Nikolaiviertel in Mitte bis zur Gotzkowskybrücke in Charlottenburg. Und dann wird gefeiert – mit einem Eröffnungsfest im Schiller Theater.
Der Vorverkauf für alle Vorstellungen der Saison 2010/2011 beginnt am 1. Mai 2010. Mitglieder des Fördervereins, Abonnenten und Inhaber einer StaatsopernCard können ab 17. April 2010 ein Vor-kaufsrecht für alle Vorstellungen wahrnehmen. Der Verkauf von Abonnements beginnt ebenfalls am 17. April 2010.
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