Am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr dirigiert Cornelius Meister nicht nur sein letztes Konzert mit den Heidelberger Philharmonikern in der Festspielscheune Ulrichshusen: Die Festspiele MV verleihen ihm auch den Dirigentenpreis 2011. Der mit 10.000 Euro dotierte, einmalig verliehene Dirigentenpreis wird von Nordex gestiftet und geht zu gleichen Teilen an Cornelius Meister für seinen Auftritt bei den Festspielen MV 2011 mit dem NDR Sinfonieorchester und Daniel Hope in der Konzertkirche Neubrandenburg und an Alondra de la Parra, die in Klütz die Norddeutsche Philharmonie Rostock und in Greifswald die Kammerakademie Potsdam dirigierte.
Vor der Ehrung spielt die Preisträgerin Viviane Hagner mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg unter Leitung von Chefdirigent Cornelius Meister eines der bekanntesten Violinkonzerte überhaupt: das Konzert e-Moll für Violine und Orchester von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Orchester führt außerdem die Tarantella aus „Venezia e Napoli“ S 162/3 von Franz Liszt in einer Bearbeitung für Orchester von Karl Berghaus sowie Griegs beliebte Peer Gynt-Suiten op. 46 und op. 52 auf.
Mit diesem Konzert beendet Cornelius Meister sein siebenjähriges Engagement als Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg. Für seine Arbeit in Heidelberg erhielt er 2007 den „Preis für das beste Konzertprogramm“ des deutschen Musikverlegerverbands; außerdem wurde er 2007 und 2010 mit einem „junge ohren“-Preis und dem Preis des Deutschen Musikrats für seine Musikvermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet. Seit September 2010 ist Cornelius Meister außerdem Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Zusätzlich zu seinen Konzerten im Musikverein, im Konzerthaus, bei den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen widmet sich Cornelius Meister intensiv dem Aufbau von Musikvermittlungsprogrammen für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus sind für die nächsten Spielzeiten Tourneen nach Asien und durch Europa sowie zahlreiche CD-Produktionen geplant. Meister dirigierte bereits die Bamberger Symphoniker, die Rundfunk-Symphonieorchester von SWR, MDR, NDR und BR, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das BBC Philharmonic Orchestra, das City of Birmingham Symphony Orchestra und viele weitere renommierte Klangkörper.
Die in München geborene Geigerin Viviane Hagner gab mit 13 Jahren ihr internationales Debüt beim „Joint Concert“ in Tel Aviv mit dem Israel Philharmonic unter Zubin Mehta. Bei den Festspielen MV gewann sie 1996 den Solistenpreis und prägte 2009 als Preisträgerin in Residence das Programm. Seit 2009 ist sie Professorin für Violine an der Universität der Künste Berlin. Sie spielt die Stradivari „Sasserno“ von 1717, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation. Viviane Hagner ist in der Saison 2011/12 Gast zahlreicher deutscher Orchester, darunter das mdr-Sinfonieorchester, die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, das Gürzenich-Orchester Köln, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, das Philharmonische Orchester Heidelberg. Außerhalb Deutschlands ist Viviane Hagner Solistin des Orchestre Philharmonique du Luxembourg, des Philharmonia Orchestra London, des Rotterdam Philharmonic Orchestra, der Festival Strings Lucerne, des Tampere Philharmonic Orchestra, des Orpheus Chamber Orchestra, des Orquesta Sinfónica de Barcelona y Nacional de Catalunya und des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich. Ihre kammermusikalischen Aktivitäten setzt sie sowohl im Duo mit ihrer Schwester Nicole Hagner am Klavier fort als auch mit ihrem Streichquartett, dem Joachim-Quartett.
Die Heidelberger Philharmoniker prägen seit 1889 als städtisches Orchester mit zahlreichen Opernvorstellungen und Konzerten das Musikleben der Stadt. Für die Spielzeiten 1994/1995 und 2006/2007 wurde das Orchester vom Deutschen Musikverleger-Verband mit dem Preis für das „Beste Konzertprogramm“ ausgezeichnet. Konzertreisen führten das Orchester in den letzten Jahren in die Kölner Philharmonie, nach Antwerpen und nach Ravenna. In Heidelberg stehen in der Spielzeit 11/12 u. a. „Aida“, „Ariadne auf Naxos“ und Bruckners 8. Sinfonie auf dem Spielplan.
Eingebettet in die unberührte Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz, zwischen strohgelben Feldern, tiefen Wäldern und stillen Seen, liegt Schloss Ulrichshusen, das seit Beginn der Festspiele MV zu den bedeutendsten Festspielorten des Landes gehört. Die mächtige alte Scheune neben der Burg ist einer der größten Konzertsäle des Nordens. 1994 wurde sie mit einem Konzert von Lord Yehudi Menuhin eingeweiht. Seitdem sind Künstler aus aller Welt nach Ulrichshusen gekommen und waren begeistert von der besonderen Atmosphäre dieses „Konzerthauses auf dem Lande“.
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Quelle
http://www.festspiele-mv.de