Im Herbst 2014 jährte sich der Jahrestag der Maueröffnung und Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zum 25. Mal. Dieses Datum ist der historische Ausgangspunkt für einen Blick zurück, der zugleich ein Blick nach vorne sein soll. Aus diesem Anlass hat die Internationale Hugo-Wolf-Akademie das Projekt »Sind noch Lieder zu singen« ins Leben gerufen, das die Entwicklungslinien des Liedes in den beiden deutschen Staaten nach 1945 und weiterführend im wiedervereinigten Deutschland von 1989 bis heute nachzeichnen soll.

In einem viertägigen Festival (12. bis 15. März 2015) wird in mehreren Konzerten eine Auswahl von Liedkompositionen präsentiert, die nach 1945 in Ost- und Westdeutschland entstanden sind. Zudem gelangen zehn für das Projekt eigens in Auftrag gegebene Lied-Kompositionen von Komponisten aus dem In- und Ausland zur Uraufführung. Die Internationale Hugo-Wolf-Akademie will damit aktiv zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Lieds beitragen und zeigen, dass das Lied als Gattung, besonders in der Konzentration auf Stimme und Klavier, auch heute noch in der Lage ist, die aktuelle Lebenswirklichkeit und heutige Denk- und Fühlweisen zu spiegeln.

Mit einer Auswahl von Kompositionen u.a. von Aribert Reimann, Paul Dessau oder Wolfgang Rihm reflektiert das Festival die Entwicklungslinien des Liedes in Deutschland von 1945 bis heute. Außerdem werden zehn bis zwölf Liedkompositionen in einer Besetzung für Stimme und Klavier und wahlweise ein weiteres Instrument (Bratsche oder Klarinette) in Auftrag gegeben. Die eingeladenen Komponist/innen, wie z.B. Iris ter Schiphorst, Martin Smolka, Jan Masanetz und Steffen Schleiermacher verkörpern verschiedene Generationen und stehen für vielfältige ästhetische Traditionen der Liedrezeption. In fünf Festivalkonzerten werden jeweils ein bis zwei Uraufführungen neuer Werke gemeinsam mit historischen Liedkompositionen präsentiert. Projektbegleitend wird ein Kompositionswettbewerb für junge Komponist/innen bis 30 Jahre ausgeschrieben, deren Werke ebenfalls während des Festivals uraufgeführt werden.

Künstlerische Leitung: Steffen Schleiermacher, Axel Bauni, Salome Kammer, Alexander Muno, Dorothea Bossert
Künstler/innen: Claudia Barainsky, Matthias Klink, Holger Falk, Salome Kammer, Axel Bauni, Steffen Schleiermacher u.a.
Komponist/innen: Iris ter Schiphorst, Bernhard Lang (A), Jan Masanetz, Carsten Hennig, Oscar Strasnoy (F/ARG), Martin Smolka (CZ), Steffen Schleiermacher, Alexander Muno, Carola Bauckholt, Gordon Kampe.