Die Fülle des Irdischen und Vorstellungen vom himmlischen Leben haben Musiker aller Zeiten angeregt und fasziniert. Diese Faszination nimmt das Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd im diesjährigen Programm auf: "Zwischen Himmel und Erde“ lautet das Thema, das vom 17. Juli bis 9. August facettenreich ausgelotet wird. 24 Konzerte mit Spitzen-Ensembles und international renommierten Interpreten spannen einen weiten musikalischen Bogen. Die Bandbreite reicht von der frühen Einstimmigkeit des Mittelalters und kunstvollen Polyphonie der Renaissance bis zu Vertonungen der Spätromantik und Moderne – von groß besetzten Werken über kammermusikalische Konzerte bis hin zu Jazz und Improvisation.

Ganz im Zeichen des Festivalthemas präsentiert sich das Eröffnungsprogramm am Feitag, 17. Juli: Um 18.30 Uhr erklingt bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Augustinuskirche die Uraufführung der Komposition "Seht, ich mache alles neu“ für zwei gleichstimmige Chöre und Sprecher von Frank Leenen, ein Auftragswerk des Festivals. Im Anschluss an den Gottesdienst startet um 20 Uhr auf dem Johannisplatz ein Heißluftballon mit musikalischer Besatzung an Bord: aus luftiger Höhe lässt das Bläserensemble "Les haulz et les bas“ Schalmeien, Pommer, Zugtrompete und Dudelsack ertönen. Der Eintritt zu der Eröffnungsveranstaltung ist frei.

Zu den Glanzlichtern des weiteren Festivalprogramms gehören Bruckners 9. Sinfonie mit dem Staatsorchester Stuttgart (18. Juli), Meisterwerke a cappella mit den Regensburger Domspatzen (23. Juli), Ockeghems berühmte Totenmesse mit der Josquin Capella (25. Juli), barocke Kammermusik und Händel-Kantaten mit London Baroque (30. Juli), das Berlioz-Requiem mit der Stuttgarter Kantorei und der Südwestdeutschen Philharmonie (1. August), Mahlers "Auferstehungs-Sinfonie“ mit der Musikakademie Ljubljana und dem Chamber Choir of Europe (4. August), Bach-Solosuiten mit Sigiswald Kuijken (7. August) und Haydns "Schöpfung“ mit der Kölner Akademie (8. August).
Im Rahmen der Aufführung ihrer Kantate "Sonnengesang“ nimmt die russische Komponistin Sofia Gubaidulina am 21. Juli den diesjährigen "Preis der Europäischen Kirchenmusik“ entgegen.