Intendant Kay Metzger informierte Bürgermeisterin Iris Mann am Donnerstagmorgen über den Ausgang des Auswahlverfahrens um die Position des Generalmusikdirektors am Theater Ulm. Nach einer spannenden Schlussrunde, in der sich vier renommierte Dirigenten mit einer intensiven Arbeitsprobe und einem nichtöffentlichen Dirigat präsentierten, verständigten sich Intendant und Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm rasch und eindeutig auf den 35-jährigen Felix Bender.
Bürgermeisterin Mann zeigt sich über den erfolgreichen und einvernehmlichen Ausgang der Wahl erfreut: »Hier ist in schwierigen Zeiten eine wichtige Weichenstellung für Stadt und Theater erfolgt, die hoffnungsfroh stimmt und in guter Ulmer Tradition einem relativ jungen Künstler eine hervorragende Bühne bietet«. Herr Bender erhält einen Fünfjahresvertrag.
Nahezu 120 Bewerbungen gingen auf die Ausschreibung der GMD-Stelle ein, darunter leider nur drei von Dirigentinnen. Das Auswahlverfahren begann im Januar 2020 und musste wegen der Corona-Pandemie immer wieder unterbrochen, verschoben und zuletzt modifiziert werden. »Mit dem Abschluss des Verfahrens haben wir allerdings aus der Not eine Tugend gemacht«, so Metzger, »denn durch die Orchesterprobe am Vormittag und die anspruchsvolle Programmauswahl für das Konzert konnten vielfältige Eindrücke und gute Erkenntnisse gewonnen werden«. Obwohl sich alle vier Kandidaten in der Schlussrunde mit insgesamt sehr überzeugenden Dirigaten vorstellten, sei die Wahl auf den ehemaligen Thomaner Felix Bender nicht schwergefallen. Es seien viele Parameter für solch eine Position ausschlaggebend, betont Metzger. Das dreistündige Gespräch, das er mit Felix Bender führte, habe ein Übriges getan. Da passe vieles zusammen. Bender selbst zeigte sich ungemein glücklich über die vom Theater getroffene Entscheidung: »Es ist eine wunderbare Aufgabe mit großer Verantwortung, auf die ich mich aus vollem Herzen freue«. In seinen bisherigen Begegnungen mit den Künstlern und Künstlerinnen habe er sofort »eine besonders inspirierende Atmosphäre und gemeinsame Lust am Musizieren verspürt«, äußerte Bender nach seiner Wahl. Etwas Besseres könne es für einen Dirigenten nicht geben. Im ersten Gedankenaustausch mit Intendant Kay Metzger erklärte er: »Gemeinsam werden wir uns in dieser besonderen Zeit neuen Herausforderungen stellen und alles daransetzen, die große Musiktradition in Ulm erfolgreich fortzuführen und neue Impulse zu setzen. Darauf freue ich mich sehr«.
Konzertmeister Tamás Füzesi rechnet nach dem deutlichen Votum mit einem überaus fruchtbaren Miteinander zwischen Orchester und Dirigent. Der Orchestervorstand ist dankbar, dass das Verfahren trotz der Pandemie erfolgreich abgeschlossen werden und sich jeder der Finalisten gut präsentieren konnte. »Wir sind glücklich über die Wahl und freuen uns sehr auf die gemeinsame musikalische Zusammenarbeit«, so Maria Braun vom Vorstand.
Bender tritt in der kommenden Spielzeit die Nachfolge von Timo Handschuh an, der nach 10 Jahren erfolgreichen Wirkens seine Tätigkeit am Theater Ulm auf eigenen Wunsch im Sommer 2021 beendet. Timo Handschuh verpflichtete Bender bereits 2015 als Gastdirigent für ein Sinfoniekonzert im CCU mit Brahms’ Doppelkonzert und Hindemiths Sinfonie »Mathis der Maler«‚ das vielen Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters in guter Erinnerung blieb.
Der gebürtige Hallenser studierte in Weimar, wo er auch von 2010 bis 2013 als 2. Kapellmeister engagiert war. Anschließend wechselte er als 1. Kapellmeister und stellvertretender GMD nach Chemnitz und übernahm dort in der Spielzeit 2016/2017 kommissarisch das Amt des GMD. Seit 2018/2019 ist Felix Bender ständiger Gastdirigent an der Oper Leipzig. Ferner dirigierte er Orchester wie die Staatskapelle Dresden, das MDR-Sinfonieorchester und das Konzerthausorchester Berlin.