3.500 Jugendliche hätten in diesem Jahr gern ein freiwilliges soziales Jahr in einer Kultureinrichtung – ein FSJ Kultur – absolviert. Dies ist nämlich seit 3 Jahren neben den bisher bekannten Formen des FSJ möglich. Doch nur 415 Plätze konnten bundesweit zur Verfügung gestellt werden. Die Einsatzstellen im FSJ Kultur leisten den größten Finanzierungsanteil – aber sie sind auf die finanzielle Unterstützung aus Bund und Ländern angewiesen. Diese Fördermittel reichen jedoch nicht, um den großen Bedarf zu decken.

Dabei wird dem Kulturbereich von allen Beteiligten eine hohe „Engagementfreundlichkeit“ bescheinigt. Er bietet attraktive Praxisfelder, die die Interessen und den Engagementwillen der Jugendlichen treffen. Caroline: „Das FSJ Kultur bietet die Möglichkeit, sich selbst einen Platz zu suchen, eigene Ideen zu verwirklichen.“ Und Michael: „Seit ich das hier mache, bin ich überhaupt nicht mehr orientierungslos“. Freiwillige im FSJ Kultur unterstützen nicht nur die tägliche Arbeit in den Kultureinrichtungen, sie setzen auch inhaltliche Impulse und sind aufgeschlossene Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche im Umfeld einer Einrichtung. „Unser Freiwilliger schlägt eine Brücke zu jugendlichen Zielgruppen“, so der Leiter einer Musikschule.

Um über die Zukunft des FSJ Kultur und andere Freiwilligendienste im Kulturbereich zu diskutieren, hat die Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung e.V. (BKJ), Träger des FSJ Kultur, Politiker, Experten und Jugendliche zu einem Fachforum am 1. Oktober 2004 in das Internationale Jugendkunst- und Kulturzentrum Schlesische 27 in Berlin eingeladen.

„FSJ Kultur - Vom Modellprojekt zum Markenzeichen“ lautet der Titel der Veranstaltung, in der über die Zukunft des FSJ Kultur und die dafür notwendigen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen diskutiert werden soll. Zu Wort kommen Christel Riemann-Hanewinckel, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesjugendministerium und Gitta Connemann, Vorsitzende der Enquete-Kommission `Kultur in Deutschland, Vertreter der Jugend- und Kulturverbände, der Kultureinrichtungen und jugendliche Freiwillige. Ziel ist es, den fachlichen Diskurs zu stärken, damit zukünftig mehr Jugendliche und Kultureinrichtungen vom persönlichen und sozialen Mehr-Wert eines kulturellen Freiwilligendienstes profitieren können.

Wünschenswert wäre es, wenn dem politischen Willen, den Freiwilligendienst attraktiv zu gestalten und auszuweiten, Taten folgen könnten. Die Einsatzstellen und Jugendlichen jedenfalls sind voller Tatendrang und motiviert.

Weitere Informationen über das FSJ Kultur und das Fachforum

Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung,
Büro Leipzig
Sternwartenstraße 4
04103 Leipzig
Fon:0341/257 73 07, Fax: 0341/257 73 09

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