Am 4. November wird erstmals der Carlos Kleiber-Preis verliehen. Dieser im Jahr 2010 von den „Freunden des Nationaltheaters e.V.“ gestiftete Preis soll junge Dirigenten und Korrepetitoren ehren, die sich an den Münchner Wirkungsstätten Carlos Kleibers besonders hervorgetan haben. Der erste Preisträger ist der Grieche Constantinos Carydis, der am 31. Oktober mit seiner Interpretation von Offenbachs Les Contes d’Hoffmann zum ersten Mal eine Premiere an der Bayerischen Staatsoper dirigieren wird.

„Constantinos Carydis ist eines der herausragenden Talente seiner Generation. Er spürt mit großer Sensibilität und Emotion dem Geist des Komponisten nach und interpretiert ihn mutig für die Gegenwart“, so Staatsintendant Nikolaus Bachler über den Preisträger.

Carlos Kleiber wird von seinem Münchner Publikum nach wie vor verehrt. Als bürgerschaftliche Mäzenatenvereinigung haben die "Freunde des Nationaltheaters e.V." deshalb den 80. Geburtstag von Carlos Kleiber am 3. Juli 2010 zum Anlass genommen, in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsoper den Carlos Kleiber-Preis für junge Dirigenten und Korrepetitoren zu stiften. Mit dieser Auszeichnung soll ein wiederkehrender Anlass zum Gedenken an Carlos Kleiber geschaffen werden. Der Preis soll darüber hinaus jungen außerordentlich begabten Dirigenten und Korrepetitoren mit starker persönlicher Ausstrahlung Ansporn, Auszeichnung und Verpflichtung in Hinblick auf ihr Talent und ihr hervorragendes fachliches Können sein.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird ab 2011 alle zwei Jahre verliehen. Die Kandidaten werden von Mitgliedern der Jury vorgeschlagen, die aus Staatsintendant Nikolaus Bachler, Generalmusikdirektor Kent Nagano, dem Chefdirigenten des BR Symphonieorchesters Mariss Jansons und Holger Schinköthe, Orchestervorstand des Bayerischern Staatsorchesters, besteht. Die Jury wird ergänzt durch ein nicht stimmberechtigtes Ehrenkomitee. Dieses setzt sich aus einem Mitglied des Vorstandes der „Freunde der Nationaltheaters“ und einem Mitglied der Familie Kleiber zusammen. Das Ehrenkomitee beteiligt sich an der Beratung bei der Auswahl der Kandidaten. Voraussetzung für den Vorschlag eines Künstlers ist die aktuelle oder frühere Tätigkeit an einer Münchner Kulturinstitution, an welcher Carlos Kleiber gewirkt hat (Bayerische Staatsoper, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Staatstheater am Gärtnerplatz).

Constantinos Carydis, in Athen geboren, studierte am dortigen Konservatorium Musiktheorie und Klavier, anschließend Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater in München. Erste Engagements führten ihn ans Staatstheater am Gärtnerplatz München und an die Staatsoper Stuttgart. Darüber hinaus dirigierte er unter anderem. am Royal Opera House Covent Garden, London, an der Komischen Oper Berlin, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Opéra de Lyon, der Oper Frankfurt sowie an den Staatsopern von Wien, Berlin und Athen. Konzertverpflichtungen führten ihn unter zu den Münchner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Radio-Symhonieorchester Stuttgart und Wien, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orchester des Maggio Musicale Fiorentino und zum Münchner Kammerorchester.

Der Dirigent Carlos Kleiber (* 3.7.1930/ † 13.7.2004) gehört zu den weltweit eindrucksvollsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seine jahrzehntelange Beziehung zu München reicht bis in das Jahr 1952 zurück, in dem er seine Tätigkeit als Korrepetitor am Staatstheater am Gärtnerplatz aufnahm. Von 1968 an wirkte er als Gastdirigent an der Bayerischen Staatsoper, bei welcher vor allem seine Dirigate des Rosenkavaliers und der Fledermaus dem Münchner Publikum zahlreiche Sternstunden bescherten. Die letzten Auftritte Carlos Kleibers fanden mit dem Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks 1999 statt.

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