Die Elbphilharmonie wird den Spielbetrieb erst zur Saison 2011/2012 aufnehmen. Damit verschiebt sich die Eröffnung des neuen und weltweit beachteten Konzerthauses um ein Jahr. Hiervon hat der Senat die Bürgerschaft heute im Rahmen seiner regelmäßigen Berichterstattung informiert.

Die Entscheidung ist notwendig geworden, da der Investor Anfang Mai die städtische Realisierungsgesellschaft (ReGe) davon unterrichtet hat, dass er das Bauvorhaben nicht zu dem vertraglich vereinbarten Termin fertig stellen kann. Aufgrund der langen Vorbuchungszeiträume im Konzertgeschäft musste noch vor einer abschließenden Bewertung der neuen Terminsituation durch die ReGe eine Entscheidung getroffen werden. Hiermit haben die HamburgMusik, die Hamburger Orchester und die privaten Konzertveranstalter die vom Generalintendant der Elbphilharmonie und Laeiszhalle, Christoph Lieben-Seutter geforderte Planungssicherheit, um Verträge für einen erstklassigen Spielbetrieb abschließen zu können.

Dazu sagte Kultursenatorin Prof. Dr. Karin von Welck: „Ich bin froh, dass wir jetzt den Spielbetrieb in der Elbphilharmonie auf einer sicheren Grundlage planen können. Diese Entscheidung ermöglicht es Herrn Lieben-Seutter nunmehr die Verträge mit bedeutenden Orchestern der Welt abzuschließen. Und auch die Hamburger Orchester, privaten Konzertveranstalter und unser Residenzorchester, das NDR Sinfonieorchester, haben nun die dringend notwendige Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Die Eröffnung eines Konzerthauses ist eine zu komplexe Angelegenheit, als dass wir sie unter unnötigen Zeitdruck stellen dürften.“

Auf der Baustelle der Elbphilharmonie gibt es aktuell einen mehrwöchigen Terminverzug. Der vom Investor übergebene, aktualisierte Terminplan zeigt für den weiteren Bauablauf in vielen Einzelbereichen deutlich längere Zeitbedarfe auf, als im Vertragsterminplan vereinbart. In welchem Umfang es in diesen Einzelbereichen zu Verzögerungen kommen wird und welche genauen Auswirkungen diese letztlich auf den Baufertigstellungstermin haben, muss noch bewertet werden. Das gilt ebenso für die Frage der Verursachung. Da die bereits vorliegenden Verzögerungen auf der Baustelle nicht aufzuholen sein werden, und die erste, vorläufige Bewertung des neuen Terminplans durch die ReGe davon ausgeht, dass es zudem insbesondere in Planung und Bau des Großen Konzertsaales tatsächlich zu weiteren Verzögerungen kommen wird, haben sich die Behörde für Kultur, Sport und Medien, die ReGe und die HamburgMusik gGmbH darauf verständigt, auf eine Bespielung der Saison 2010/2011 zu verzichten und das Konzerthaus erst zum Saisonbeginn 2011/2012 zu eröffnen.