In einer erstmals so ausführlich durchgeführten repräsentativen Besucherumfrage wurden beim letztjährigen Beethovenfest zahlreiche Erkenntnisse über Herkunft und Profil, Kartenkaufverhalten, Motivation und Wünsche der Festivalbesucher zusammengetragen. Die Beethovenfeste Bonn hatten das Bonner Zentrum für Kulturforschung mit der Auswertung beauftragt, das dazu mit Prof. Dr. Erik Fischer vom Musikwissenschaftlichen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zusammenarbeitete. Der große Rücklauf von über 2400 Fragebögen hat die Erwartungen bei weitem übertroffen.

Die Ergebnisse der Besucherumfrage sind für die Veranstalter der Beethovenfeste Bonn von großer Bedeutung und nehmen auch Einfluss auf das Marketing. Vor allem soll der Anteil der nationalen und internationalen Besucher in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut werden. Die Umfrage wird nun alljährlich wiederholt.

Das Beethovenfest hat bereits einen festen Stellenwert in der Region, der Anteil der Besucheranzahl aus Deutschland insgesamt und dem Ausland ist im Verhältnis zu früheren Erhebungen steigend. 75 Prozent der befragten Besucher kommen aus Bonn und der unmittelbaren Umgebung. Rund 10 Prozent machen sich aus den Nachbarstädten wie Köln, Leverkusen oder Koblenz auf den Weg zum Festival. Die restlichen 15 Prozent verteilen sich mit je 5 Prozent auf Festivalbesucher aus dem übrigen Nordrhein-Westfalen, aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland, vor allem aus den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz.

Der überwiegende Teil der Befragten wurde durch Presseberichte auf das Beethovenfest aufmerksam. Mehr als ein Drittel erfuhr davon aber auch durch die diversen Festivalbroschüren.

Das Durchschnittsalter des Beethovenfestpublikums liegt mit 52 Jahren unter sonst im klassischen Konzertbereich üblichen Mittelwerten. Damit korrespondiert das interessante Ergebnis, dass ein Viertel aller Befragten beim Beethovenfest 2004 Erstbesucher waren. Vor allem die vielen Sonderprojekte wie die Musikalische Schnitzeljagd für Kinder, die Nacht der Klaviere oder der Orchestercampus mit dem Pianisten Yundi Li aktivierten neues, jüngeres Publikum. Eindrucksvoll ist aber zugleich die hohe Besuchertreue. Mehr als drei Viertel der befragten Besucher waren auch vor 2004 schon einmal beim Beethovenfest, über 50 Prozent besuchten schon drei oder mehr Beethovenfeste, 28 Prozent sogar mehr als fünf. Auf 53 Prozent der Fragebögen war zu lesen, dass man „auf jeden Fall“ das Beethovenfest wieder besuchen werde.

Motivation für einen Besuch beim Beethovenfest ist für rund 60 Prozent der Befragten, Werke von Beethoven zu hören. Für die übrigen ist es besonders wichtig, bekannte Künstler live zu erleben oder reizvolle Gelegenheiten zu finden, mit Freunden oder der Familie ins Konzert zu gehen. Das Bonner Publikum schätzt darüber hinaus auch die internationale Ergänzung zum Konzertangebot der Stadt und das Kennenlernen neuer Werke und Interpreten. Besonders positiv bewerteten die Befragten das künstlerische Niveau des Beethovenfestes und das Servicepersonal.

Für knapp drei Viertel der befragten auswärtigen Besucher war das Beethovenfest 2004 der Hauptgrund für den aktuellen Besuch in Bonn. Dass damit auch eine Nutzung der sonstigen Möglichkeiten der Stadt einherging, zeigen die Angaben zur sonstigen Freizeitgestaltung: 50 Prozent der Befragten nahmen die gastronomischen Angebote in Anspruch, 29 Prozent besuchten auch andere Bonner Kulturveranstaltungen, 28 bzw. 27 Prozent verbanden ihren Festivalbesuch mit Ausflügen, Stadtbesichtigungen und Einkäufen, 20 Prozent übernachteten während ihres Festivalbesuchs im Hotel.

Das Beethovenfest Bonn 2005 findet vom 8. September bis zum 2. Oktober unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler an 25 Spielstätten in Bonn und der umgebenden Region statt und rückt unter dem Motto „Liberté“ den französischen Kulturraum in den Mittelpunkt. Die 64 Veranstaltungen verteilen sich auf Orchester- und Kammerkonzerte, Klavier- und Liederabende, aber auch Jazzkonzerte und Chansonabende. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm, das im Sommer veröffentlicht wird.