Die Einnahmen der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) sind mit 235,4 Mio. Euro im Jahr 2022 leicht rückläufig, liegen aber deutlich über den ursprünglichen Prognosen.

Insgesamt ziehen Guido Evers und Dr. Tilo Gerlach, Geschäftsführer der GVL, eine positive Bilanz für 2022 und die Corona-Zeit: „Auch im dritten Jahr der Pandemie haben wir zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Wir konnten die GVL wirtschaftlich erfolgreich durch diese wechselhaften Zeiten navigieren und dabei historische Höchstwerte für unsere Auszahlungen erzielen. Zugleich haben wir diese besondere Phase genutzt, um uns technisch und organisatorisch entscheidend weiterzuentwickeln.“

In insgesamt 13 Verteilereignissen sowie vier internationalen Weiterleitungsrunden hat die GVL 2022 an über 175.000 Künstler*innen und Hersteller*innen Gelder verteilt. Trotz eines weiteren für die Branche anspruchsvollen Jahres konnte die GVL 2022 insgesamt 257 Mio. Euro an Kreative und ihre Partner verteilen. Seit Corona-Beginn hat die GVL ihren Berechtigten damit Vergütungen von 886 Mio. Euro zugewiesen.

Rückgänge vor dem Hintergrund einmaliger Sondereffekte aus dem Vorjahr

Die Einnahmen 2022 belaufen sich auf 235,4 Mio. Euro (Vorjahr: 248,6 Mio. Euro). Der Rückgang der Erlöse basiert in erster Linie auf einmaligen Sondereffekten im Bereich der Privatkopie. So hat die GVL 2021 außergewöhnlich hohe Nachzahlungen für zurückliegende Verteiljahre erhalten, die sich nun im Jahresvergleich niederschlagen. Alle anderen Erlösbereiche konnten im Geschäftsjahr 2022 jedoch teilweise deutlich zulegen.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick

Die Vergütungen für Radio, TV und Weitersendung beliefen sich auf 94,7 Mio. Euro und konnten somit ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen (2,4 %). Dabei konnten die Vergütungen aus dem Bereich Fernsehen um EUR 1,9 Mio. (5,5 %) gesteigert werden.

Die Erträge aus der öffentlichen Wiedergabe, dem sogenannten „Kneipenrecht“, stiegen um 8,4 Mio. Euro (27,5 %) auf 39,1 Mio. Euro. Hier machte sich der Rückgang der Auswirkungen der Corona Pandemie bemerkbar, die den Betrieb von Restaurants und Geschäften sowie das Durchführen von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen stark eingeschränkt hat. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Erlöse in diesem Bereich konnte das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht werden (zum Vergleich 2019: 42,3 Mio. Euro).

Im Bereich der Vervielfältigung kam es 2022 zu einem Wegfall von im Vorjahr realisierten Sondereffekten. Der Rückgang in diesem Erlössegment beläuft sich vor diesem Hintergrund auf 25,2 Mio. Euro (-22,6 %). Dem Rückgang im Bereich Vervielfältigung stehen Zunahmen in den übrigen Erlössträngen in Höhe von 11,9 Mio. Euro (+8,7 %) gegenüber.

Der GVL-eigene Verwaltungsaufwand belief sich 2022 auf 25,3 Mio. Euro. Der Kostensatz lag damit bei 10,7 % (Vorjahr: 24,2 Mio. Euro, Kostensatz: 9,7 %). Hier machten sich vor allem die auf einmaligen Sonderzahlungen des Vorjahres beruhenden Erlösrückgänge bemerkbar.

Die Zuwendungen erhöhten sich um 0,3 Mio. Euro auf 3,6 Mio. Euro insbesondere aufgrund gewährter Hilfen für durch den Krieg betroffene Künstler*innen in der Ukraine (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro).

Der Jahresabschluss und der Transparenzbericht der GVL wurden bei der Gesellschafter- und Delegiertenversammlung am 12. Juni 2023 präsentiert und beschlossen. Den ausführlichen Transparenzbericht 2022 (VGG) der GVL finden Sie hier.

Absätze