Auf der vergangenen Popkomm fiel der Startschuss der Initiative Musik. Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), legte im Oktober 2007 den Grundstein für die Initiative Musik gGmbH und stellte 1 Mio. Euro jährlich an Fördergeld bereit. Die Geschäftsstelle der Initiative Musik wurde Anfang 2008 eingerichtet und die Förderrichtlinien im Frühsommer bekanntgegeben.
Auf dem Stand der Initiative Musik in Halle 20/203 a der diesjährigen Popkomm sind nun die bisherigen Ergebnisse der neuen Fördereinrichtung der Bundesregierung sicht- und erlebbar: 40 Künstler- und 6 Infrastrukturprojekte sind auf den Weg gebracht. Darüber hinaus laufen vier Projekte der Initiative Musik an. Dazu zählt eine Online-Datenbank zu bundesweiten Förderungen im Bereich Pop, Rock und Jazz. Zudem findet zusammen mit 7 Nationen das Internationale Matchmaking Event (IME) auf der Popkomm statt. Darüber hinaus koordiniert die Initiative Musik eine Wirtschaftsdelegation nach China anlässlich der dreijährigen Veranstaltungsreihe „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung“, durchgeführt vom Goethe-Institut e.V. Dies ist die erste Aktivität der Initiative Musik im Rahmen des Dialogforums „China als Zukunftsmarkt“. Zudem wurde gemeinsam mit dem Forum der Popularmusikförderer durch die Initiative Musik ein Stand in Halle 20/203 c realisiert. Dies ist der Auftakt für das zweite Dialogforum „Bund-Länder-Kooperation für die Musikwirtschaft“ der Initiative Musik.
„All diese Projekte stärken die Musikwirtschaft nachhaltig“, sagte Dagmar Wöhrl auf der heutigen Popkomm-Pressekonferenz der Initiative Musik gGmbH. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) fügte hinzu: „Wir werden uns künftig noch stärker für die Mittelstands- und Exportförderung auch der Musikwirtschaft einsetzen, soweit der finanzielle Spielraum dies zulässt und vorbehaltlich der Haushaltsentscheidung des Deutschen Bundestages für den Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft.“ Im Rahmen der „Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft“ ihres Ministeriums soll für die Musikwirtschaft bereits im kommenden Frühjahr ein Branchenhearing veranstaltet werden. „Ich würde es begrüßen, wenn die Initiative Musik dabei eine aktive Rolle übernimmt“.
Prof. Dieter Gorny, Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik, war hocherfreut über das stärkere Engagement des BMWI an der Initiative Musik gGmbH: „Wichtig ist, dass wir gemeinsam Aktionsfelder definieren wie z.B. die Exportförderung, um u.a. Musikerinnen und Künstler aus Deutschland auf internationale Bühnen zu bringen.“ Gorny betonte: „Das sind Aufgaben, die wir als Kooperationspartner gerne für das BMWI übernehmen und abwickeln würden.“
Erstmalig stellt sich die Initiative Musik auf der Popkomm vor
„Unser Messestand auf der Popkomm zeigt die erfolgreiche Arbeit der letzten Monate“, sagte Prof. Dieter Gorny. Seit gestern läuft am Stand 203 a in Halle 20 ein volles Programm. Im Halbstundentakt erhalten Künstlerinnen und Musiker Fördermittelberatung. Zudem können sich dort Messebesucher zum Wirtschaftstreff der Initiative Musik in China informieren anlässlich der dreijährigen Veranstaltungsreihe „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung“, durchgeführt vom Goethe Institut e.V. Unter diesem Motto stellt sich Deutschland in seiner kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt in sechs chinesischen Metropolen vor. In Guangzhou findet am 14.11.2008 das Forum „Musikmarkt in Bewegung/Musikmarkt der Zukunft“ statt, konzipiert von der Piranha Events GmbH für Berliner Unternehmen mit Schwerpunkt auf Live-Entertainment. Die Initiative Musik koordiniert dazu die Beteiligung von Musikunternehmen aus der Bundesrepublik und Ansprechpartnern aus den Ländern und lädt zu einem Besuch bei chinesischen Firmen ein. Im Anschluss an Guangzhou können sich deutsche Musikunternehmen am 17.11.2008 in Beijing präsentieren. Dort lädt u.a. die deutsche Außenhandelskammer (AHK) zu wirtschaftlichen und politischen Gesprächen ein. „Ziel der Initiative Musik ist es, erste Geschäftskontakte von Unternehmen der Musikwirtschaft aus China und Deutschland anzubahnen, um nachhaltige wirtschaftliche Verbindungen zu knüpfen und zur nächsten Station im Frühjahr 2009 mit weiteren Bundesländern auf dem Forum aktiv vertreten zu sein“, sagte Prof. Dieter Gorny.
Am Stand der Initiative Musik wird erstmalig eine Online-Datenbank zu bundesweiten Förderungen für Musiker, Künstlerinnen und Unternehmen der Musikwirtschaft zum Antesten gezeigt. Die Eingabe der Postleitzahl reicht aus, um bislang die zuständigen Popförderer der jeweiligen Ministerien der Bundesländer und einiger Kommunen zu recherchieren. „Dies ist ein erster Schritt“, beschrieb Ina Keßler den jetzigen Stand der Förderdatenbank. Bis zur Popkomm 2009 wird die gesamte Online-Datenbank mit rund 300 privaten und öffentlichen Einrichtungen stehen. Musik-Profis können dann bundesweit konkrete Ansprechpartner bei Institutionen, in Ministerien und einigen Kommunen, bei Privatunternehmen, bei Stiftungen, bei Sparkassen und Banken sowie auf EU-Ebene auf der Internetseite der Initiative Musik abrufen. Gleichzeitig können sich die oben genannten Partner in die Datenbank eintragen und Änderungen ihrer Programme oder der Ansprechpartner bekannt geben.
Ebenfalls ein eigenes Projekt ist das Internationale Matchmaking Event (IME), das heute den ganzen Tag stattfindet und von Rosita Kürbis durchgeführt wird. Partner sind dabei außer der Initiative Musik für Deutschland in diesem Jahr Katalonien, Australien, Frankreich, Kanada, die Niederlande, die Schweiz und Norwegen. Über 500 Termine wurden zwischen 102 registrierten Musikunternehmen aus diesen 8 Ländern im Vorfeld der Popkomm vereinbart. Ziel ist die erfolgreiche Vermittlung von Geschäftskontakten für deutsche Musikunternehmen. Dies kann zu einer erhöhten Exportquote deutscher Musik ins Ausland führen wie auch umgekehrt.
1 Jahr Initiative Musik: Nachwuchsförderung steht im Zentrum
„Wir haben in den vergangenen fünf Monaten 40 Künstler- und 6 Infrastrukturprojekte auf den Weg gebracht“, sagte Ina Keßler. „Insgesamt acht Künstlerinnen und Künstler können Sie während der Popkomm mit ihren Bands in verschiedenen Clubs hier in Berlin hören“, fügte die Geschäftsführerin der Initiative Musik hinzu. Die meisten Bands und Künstler verwenden die bewilligten Mittel für die Produktion von Alben, oft auch für Debütalben, die Auskopplung von Singles, für Promotion der CDs und für Tourneen im deutschsprachigen Raum, in Europa und Asien. „Durch die 40 %ige Projektförderung bei einem Fördervolumen von 1 Mio. EUR werden Projekte im Wert von 2.5 Mio. EUR generiert“, betonte Ina Keßler. „Das sind Projekte, die sonst nicht realisiert worden wären“. Die geförderten Künstler decken ein sehr breites Spektrum an Genres ab, sind fast alle Nachwuchskünstler, darunter wenige, die bereits auf internationalen Bühnen zuhause sind. Die Hälfte verfügt über einen Migrationshintergrund. Unter den 40 Geförderten sind neun Frontfrauen.
Zwar kommen die Antragssteller aus vielen Bundesländern der Republik, Berlin ist jedoch allein mit 20 geförderten Künstler- und Infrastrukturprojekten überproportional vertreten. Je 4 weitere Projekte kommen aus Köln und München sowie 3 aus Hamburg. „Wir bauen derzeit eine enge Kooperation zu den regionalen Partnern über das Forum der Popularmusikförderer auf, um u.a. unsere Programme noch stärker in den Bundesländern bekannt zu machen“, betonte Ina Keßler.
Die erste und zweite Förderunde auf einen Blick:
497 Antragsverfahren für Künstler- und Infrastrukturprojekte wurden
eröffnet (siehe auch PDF zur ersten und zweiten Förderrunde)
40 Künstleranträge positiv beschieden
6 Infrastrukturanträge positiv beschieden
4 Eigenprojekte der Initiative Musik auf den Weg gebracht
Rund 1 Mio. EUR Fördergeld wurde bisher für Künstler-, Infrastrukturund Eigenprojekte der Initiative Musik verwendet.
Direkt nach der Popkomm entscheidet der 12-köpfige Aufsichtsrat über die Anträge der dritten Förderrunde.
Anträge für die vierte und letzte Förderrunde im Jahr 2008 können bis Montag, den 27. Oktober, eingereicht werden.
In den beiden Aufsichtsratssitzungen könnten in diesem Jahr noch Projekte für 770 000 EUR bewilligt werden.
Absätze
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