Parallel zu den zahlreichen neuen Online-Musik-Services findet auch das Musikhören der Deutschen zunehmend im Internet statt. Nach einer aktuellen Studie des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) e. V. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Marketing und Medien der Universität Hamburg, für die insgesamt 6.800 Teilnehmer online befragt wurden, macht das Streaming von Musik und Musikvideos mittlerweile knapp ein Fünftel des täglichen Zeitbudgets für das Musikhören aus. Dabei stehen vor allem die Musikvideo-Portale und Webradios mit einem Anteil von jeweils rund acht Prozent hoch im Kurs der Musiknutzer.

Abo-basierte oder werbefinanzierte Streaming-Services spielen laut Befragung, die im Januar dieses Jahres durchgeführt wurde, mit einem Anteil von zwei Prozent des täglichen Musikkonsums in Deutschland bislang noch eine untergeordnete Rolle – mit dem Markteintritt weiterer Streaming-Services zu Beginn dieses Jahres wird diese Form der Musiknutzung aber in Zukunft deutlich an Fahrt aufnehmen, wie der Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. Dr. Florian Drücke ausführte: „Die Streaming-Dienste eröffnen spannende neue Konsumwelten für Musik, die vor allem für digital affine und webaktive Menschen besonders attraktiv sind. Darüber hinaus bieten sie gerade auch denjenigen, die sich bislang häufig umsonst illegal mit Musik im Netz versorgt haben, eine Brücke zum legalen Musikkonsum im Internet“.

Knapp die Hälfte der täglich gehörten Musik geht nach wie vor auf das Konto individuell ausgewählter Songs aus dem eigenen Besitz, die per Tonträger (20 Prozent) oder digitaler Audiodatei (28 Prozent) abgespielt werden. Das klassische Radio, welches auch nach den Zahlen der neuesten MA (Medienanalyse) wieder mit Reichweitenzuwächsen punkten konnte, nimmt mit einem Anteil von 34 Prozent des täglichen Zeitbudgets zum Musikhören ebenfalls eine zentrale Rolle in der Musiknutzung der Deutschen ein.