Bayerns Kunstminister Bernd Sibler zeigt sich betroffen vom Tod des ehemaligen Staatsintendanten der Bayerischen Staatsoper Sir Peter Jonas. "Mit dem Tod von Sir Peter Jonas betrauern wir den Verlust eines großen Opern-Revolutionärs: Händelopern mit Dinosauriern, Siegfried und Brünnhilde auf dem Schrottplatz: Solche Bilder musste man in München seinerzeit erst einmal verkraften. Pop-Ästhetik auf der Opernbühne war durchaus etwas Neues. Für Sir Peter Jonas konnte eine Oper auch zeitgenössisch sein, wenn sie über 300 Jahre alt war. Der Mut zum künstlerischen Blick nach vorne ist während seiner Intendanz zum Markenzeichen der Bayerischen Staatsoper geworden. Die Begeisterungsfähigkeit dieses wunderbar britischen Europäers wirkte auf andere elektrisierend und macht ihn unvergesslich“, so Sibler. Der Kulturstaat Bayern habe ihm viel zu verdanken.
Sir Peter Jonas war von 1993 bis 2006 Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper. Seine Intendanz war geprägt von der Wiederentdeckung der Barockoper, insbesondere des Oeuvres von Georg Friedrich Händel. Außerdem setzte er sich energisch für das Projekt "Oper für alle“ und für Werke zeitgenössischer Komponisten mit vierzehn Uraufführungen ein. Als Nachfolger Götz Friedrichs übernahm Sir Peter Jonas von 2001 bis April 2005 das Amt des 1. Vorsitzenden der Deutschen Opernkonferenz, der Vertretung der Opernhäuser im Deutschen Bühnenverein. Seit 2005 ist er Stiftungsratsmitglied der "Oper in Berlin“ und Beiratsmitglied der Technischen Universität München.