Im Rahmen der Pressekonferenz zum Echo Klassik betonte Gerd Gebhardt, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Phono-Akademie, das Bestreben der Institution, die Klassik "aus dem elitären Ghetto" zu führen. Phono-Akademie-Geschäftsführer Oliver Schulten brachte München als längerfristigen Austragungsort für die Preisverleihung ins Gespräch.

"Der Echo Klassik dokumentiert die Beliebtheit der klassischen Musik", erklärte Gebhardt in seinen einleitenden Worten zur gut besuchten Pressekonferenz im Hilton München City. Der Preis zeichne "die besten, populärsten und erfolgreichsten" Künstler und Produktionen aus. Dabei lege die Akademie besonderen Wert darauf, unter anderem mit speziellen Preiskategorien Musiker und Werke zu würdigen, die zur Popularisierung der Klassik beitragen. Zudem wies Gebhardt auf die Bedeutung der musikalischen Bildung hin, für deren Verbesserung sich die Phono-Akadamie mit Projekten wie der School Tour einsetze.
Oliver Schulten gab eine Sympathiebekundung für München als Austragungsort ab, wo die Preise am 24. Oktober in der Philharmonie im Gasteig verliehen werden. "Wir sind unheimlich froh, in der Hauptstadt der Klassik zu sein. Wir können uns durchaus vorstellen, den Echo Klassik hier zu etablieren und nicht nur einmal zu machen."
Die Zahl der Preise sei mit 31 Auszeichnungen in 19 Kategorien etwas geringer als im Vorjahr. "Das hat nichts mit dem Angebot zu tun. Es war aber vielleicht ein bisschen viel im letzten Jahr. Und man muss nicht in jedem Jahr in jeder möglichen Unterkategorie einen Echo Klassik vergeben."

Martin Schneider, leitender Redakteur beim ZDF für den Echo Klassik, erinnerte daran, dass der öffentlich-rechtliche Sender in diesem Jahr bereits zum neunten Mal die Preisverleihung überträgt. "Wir können jetzt die Früchte der langjährigen Zusammenarbeit mit der Phono-Akademie einfahren." Die Partner haben laut Schneider mit dem Echo Klassik "eine eigene Marke geschaffen, die aus der stiefmütterlichen Ecke als Ableger des Echo Pop herausgetreten ist." Als "geballteste Ansammlung der Stars der klassischen Musik" sei die Echo-Übertragung das "Flaggschiff" der umfangreichen Palette der Klassik-Sendungen im ZDF. Am 24. Oktober zeigt der Sender zeitversetzt ab 22 Uhr die Höhepunkte der Verleihung, laut Schneider "eben nicht eine Playback-Veranstaltung mit ein paar prominenten Nasen, sondern ein musikalisch hochrangiges Ereignis."

Moderatorin Senta Berger, von Schneider als "größtes Pfund" seines Senders beim Echo Klassik gepriesen, schrieb sich selbst bescheiden "die kleinste Rolle in diesem Unternehmen" zu. Sie erlebe klassische Musik emotional und es sei deshalb nicht ihr Ding, darüber rein "sachlich oder cool" zu berichten. Manchmal "erschrocken" sei sie über den "kühlen Ton der Musikkritik", der zum Teil auch den Echo Klassik treffe. Der Echo Klassik sei indes immer ein Kompromiss zwischen "einer gewissen Kulinarik", die ein Event dieser Art erfordere, und "authentischem Anspruch" der Künstler. Die Preisverleihung könne aber auch Möglichkeiten eröffnen für weiterführende Spezialsendungen auf Kanälen wie 3Sat oder Arte.

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