Den DW-Weltmusikpreis 2003 hat die WDR-Mitarbeiterin Ulrike Klausmann für ihre einstündige Reportage "Obertöne auf der Hochalm" erhalten. Intendant Erik Bettermann überreichte den Preis am Freitag, 28. November, in Bonn. Ausgezeichnet wurden ferner eine kanadische und eine britische Produktion.

Klausmann beobachtete Musiker aus der Mongolei, dem sibirischen Chakassien, aus Kirgisien, der Schweiz und Österreich. Bei einem Zusammentreffen in der Schweiz entwickelten sie innerhalb von vier Tagen ein gemeinsames Projekt von der ersten Probe bis zur umjubelten Premiere. Die WDR-Journalistin setzte das aufwändige Experiment dieser Künstler aus verschiedenen Bergregionen in "ein äußerst bildhaftes Hörerlebnis" um. So urteilte die international besetzte Jury des Weltmusikpreises der Deutschen Welle. Ausgestrahlt wurde die Reportage von WDR 3 in der Reihe "Sound World".

Die DW hatte den mit 4.000 Euro dotierten Preis zum siebten Mal zusammen mit der European Broadcasting Union (EBU) ausgeschrieben und über 50 Beiträge aus aller Welt erhalten. Erstmals beteiligten sich auch Radiosender aus Australien, Sudan und Vietnam. Mit dem DW-Weltmusikpreis werden Radiosendungen ausgezeichnet, die besonders geeignet sind, Weltmusik einem breiten Publikum näher zu bringen. Neben Inhalt und Präsentation bewertet die Jury vor allem den kreativen Umgang mit dem Medium Radio.

DW-Intendant Erik Bettermann, der die Auszeichnungen im Bonner Gangolf-Center überreichte, sagte: "Kulturaustausch ist ein entscheidender Aspekt im Bemühen um Völkerverständigung. Weltmusik wiederum ist eine ideale Ausdrucksform. Die Resonanz auf unseren Wettbewerb und die hohe Qualität der eingereichten Beiträge zeigen, dass sich immer mehr Sender auf diese Weise aktiv am Dialog der Kulturen beteiligen", so der Intendant des deutschen Auslandsrundfunks.

Den zweiten Platz belegte ein kanadisches Autorenteam: Ann Mac Keigan, Jowi Taylor und Andy Sheppard hatten für die Sendereihe "Global Village" der Canadian Broadcasting Corporation (CBC) in Toronto einen Beitrag mit dem Titel "Music, Weapon for Peace" produziert. Anlässlich des UN-Weltfriedenstages am 21. September porträtierten sie Musiker, die aus Myanmar (Birma) geflüchtet waren. Darüber hinaus stellten die Preisträger eine Gruppe von tibetischen Musikern im Exil vor sowie eine Theatergruppe aus Tansania, die sich dem Kampf gegen Landminen verschrieben hat.

Mit einer Produktion über zwei vietnamesische Musiker, die nach 40 Jahren erstmals ihre Heimatstadt Hanoi wiedersehen und sich dort mit den Wurzeln traditioneller Musik befassen, belegte die englische Autorin Lucy Duran den dritten Platz beim Weltmusik-Wettbewerb der Deutschen Welle. Den Beitrag hatte BBC Radio 3 in der Reihe "World Routes" ausgestrahlt.

In der Reihe "Musik der Welt" präsentierte die DW im Anschluss an die Preisverleihung die griechische Sängerin Maria Thoidou und den türkischen Saz-Virtuosen Kemal Dinc.

28. November 2003

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