Vom 25. September 1833 bis zum 25. Juli 1835 lebte und arbeitete der große deutsche Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. In diesen zwei Jahren prägte Mendelssohn als Dirigent, Solist, Organist, Operndirektor und nimmermüder Organisator die Musikkultur in Düsseldorf und legte ein Fundament, auf dem die Stadt heute noch aufbauen kann. Als Gastdirigent im Rahmen der Rheinischen Musikfeste blieb er Düsseldorf auch später fest verbunden.

1901 wurde am Opernhaus ein von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt gestiftetes und vom Bildhauer Clemens Buscher geschaffenes Bronze-Denkmal zu seinen Ehren aufgestellt. Das Denkmal wurde 1936 wegen Mendelssohns jüdischer Herkunft von Nationalsozialisten entfernt und 1940 im Zuge einer so genannten "Metallspende" eingeschmolzen. Dieser barbarische Akt der Zerstörung des Denkmals hinterließ in Düsseldorf eine schmerzhafte Lücke.

Im Jahr von Mendelssohns 200. Geburtstag 2009 entstand im Rahmen einer Gedenk-Ausstellung des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Instituts die Idee, das zerstörte Denkmal - ausgehend von einem erhalten gebliebenen Gipsmodell und verschiedenen Abbildungen - zu rekonstruieren und wieder aufzustellen.

Im November 2010 wurde zu diesem Zweck von einer Gruppe Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger mit Oberbürgermeister Elbers an der Spitze der "Förderverein zur Wiederaufstellung des Mendelssohn Denkmals" gegründet mit dem einzigen Zweck, die Rekonstruktion und Wiederaufstellung des Denkmals von Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf zu ermöglichen.

Die erfreuliche Spendenbereitschaft der Düsseldorfer Bürger setzt den Verein jetzt in die Lage, das rund 150.000 Euro teure Projekt allein aus Spendenmitteln zu realisieren. Oberbürgermeister Elbers: "Mit der Wiederaufstellung dieses Denkmals wird Mendelssohns große Leistung für die Musikstadt Düsseldorf endlich wieder ins öffentliche Bewusstsein gehoben und zugleich eine schmerzhafte Lücke in der Erinnerungskultur unserer Stadt geschlossen."

Die Rekonstruktion des Denkmals erfolgt durch die Kunstgießerei Rolf Kayser in Düsseldorf, die sich einen Namen auf dem Gebiet der historischen Rekonstruktion, aber auch als Gießerei für Künstler wie Thomas Schütte und Tony Cragg gemacht hat. Das Gewicht des 2,60 Meter hohen Denkmals liegt bei etwa einer Tonne. Die Gestaltung des Sockels sowie des Platzes, auf dem es aufgestellt wird, hat das Düsseldorfer Architekturbüro HPP übernommen. Der Sockel wird aus hellem Naturstein gestaltet; er wird eine Bronzeplatte mit Erläuterungen zur Geschichte des Denkmals und mit den Namen der Großspender tragen.

Als Ort für die Wiederaufstellung des Denkmals, das 1901 zusammen mit dem Denkmal des Theaterleiters Karl Leberecht Immermann in einer Nische der Fassade des alten Opernhauses stand (heute im Hofgarten), wurde ein Platz in unmittelbarer Nähe des ursprünglichen Ortes ausgewählt. Es handelt sich um eine separate Grünfläche links von der Oper am Eingang zum Hofgarten, die 2002 im Zuge der Umgestaltung dieses Bereichs entstanden war.

Die öffentliche Einweihung ist für den 27. September vorgesehen. Am Vormittag um 11 Uhr wird Oberbürgermeister Elbers in einem Festakt das Denkmal enthüllen, musikalisch umrahmt von Musikern der Robert Schumann Hochschule. Um 20 Uhr findet ein Mendelssohn-Fest-Konzert mit den Düsseldorfer Symphonikern und dem Düsseldorfer Musikverein in der Tonhalle statt. Veranstalter ist die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Düsseldorfer Tonhalle e.V. mit Unterstützung des Fördervereins zur Wiederaufstellung des Mendelssohn-Denkmals e.V. und der Stadt Düsseldorf. Auf dem Programm stehen der Psalm "Hör mein Bitten", das Violinkonzert e-moll op. 64 und die "Italienische Sinfonie" op. 90.