Angesichts des drohenden Aus für das Deutsche Filmorchester Babelsberg setzt sich die DOV für ein Ausloten möglicher Alternativen ein. "Alle Beteiligten sollten an einen Runden Tisch und Möglichkeiten sondieren, die den Fortbestand des Filmorchesters Babelsberg sichern“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Gemeinsam kann es für das Traditionsorchester eine Lösung geben.“

Heute beginnen die Bauarbeiten für einen Bürokomplex in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tonstudio des Filmorchesters. Sie sollen anderthalb Jahre dauern. Wegen des Lärms und der Erschütterungen sind qualitativ hochwertige Aufnahmen nicht mehr möglich. Damit fällt die wichtigste Einnahmequelle weg: Musikeinspielungen für Filmproduktionen. Das Tonstudio wurde 2007 mit zwei Millionen Euro Fördermitteln und einer Million Euro Eigenmitteln ausgebaut.

Das Filmorchester Babelsberg steht in der Tradition des vor 100 Jahren gegründeten Ufa-Sinfonieorchesters. "Das Know-how, das die Musikerinnen und Musiker in all den Jahren gesammelt und weitergegeben haben, ist einmalig“, sagt Mertens. "Das Filmorchester hat in der deutschen Filmmusikproduktion eine einzigartige Stellung und ist eine nicht zu ersetzende Bereicherung der deutschen Orchesterlandschaft.“ Im Frühjahr stellte die Bundesregierung bei der UNESCO in Paris den Antrag zur Nominierung der deutschen Theater- und Orchesterlandschaft als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit.

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