Kulturministerin Karin Prien hat heute (25. November) in der Kunsthalle zu Kiel den dritten Kulturbericht des Landes Schleswig-Holstein vorgestellt. Der Bericht fasst auf 100 Seiten die wesentlichen Entwicklungen und Trends der Kulturpolitik des Landes zusammen. Anders als die beiden bisherigen Ausgaben (2013 und 2016) geht dieser Bericht über eine reine Bestandsaufnahme hinaus: Neben der Darstellung der Schwerpunktthemen dieser Legislaturperiode enthält er mehr Zahlen, Daten und statistische Aufbereitungen als die früheren Ausgaben. Durch QR-Codes und Verlinkungen können die Leser an vielen Stellen tiefer einsteigen und mehr über die Kultur des Landes erfahren.
„Damit Kunst und Kultur ihre Aufgabe erfüllen können, habe ich mich von Anfang der Legislaturperiode an dafür stark gemacht, durch unsere Landeskulturpolitik die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich Kunst und Kultur frei entfalten können. Dies haben wir im kontinuierlichen Austausch und stets mit dem Blick auf die breite Kulturszene im Land getan“, sagte Karin Prien, die am selben Tag
im Landtag über den Kulturdialog berichtet hatte. „Wir haben wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, aber die Haushaltsentwicklung in den kommenden Jahren stellt uns natürlich vor Herausforderungen. Auch die Corona-Entwicklung und ihre Folgen, zum Beispiel bei der Publikumsentwicklung müssen uns ebenso beschäftigen wie eine grundsätzlich bessere soziale Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern“, so Prien. Die Coronapandemie sei für die Kulturszene im Land zwar eine große Herausforderung gewesen, es habe sich aber auch in der Pandemie gezeigt, wie eng das Land und die in der Kultur tätigen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner zusammenstehen. Kulturministerin Prien: „Die Pandemie war und ist eine Zäsur und mitunter auch eine existenzielle Herausforderung. Aber sie war auch ein gemeinsames Lernen: dass Kunst und Kultur lebensnotwendig sind, dass sich Kreativität einen Weg sucht. Wir können heute feststellen: Die vielfältigen Stimmen der Kultur sind gesellschaftlich gehört worden.“
Die Entwicklung der Kultur wurde wesentlich durch die Stärkung der kulturellen Infrastruktur gefördert. „Gerade im bundesweiten Vergleich stand Schleswig-Holstein nicht gut da. Deshalb hat das Land in dieser Legislaturperiode über 71 Millionen Euro neue Infrastrukturmittel zur Verfügung gestellt. Der Kulturhaushalt des Landes ist im Berichtszeitraum von 97,2 Millionen Euro (2017) auf 122,6 Millionen Euro (2021) um mehr als 20 Prozent gewachsen“, hob Prien hervor. Das gewachsene Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung von Land und Kommunen für die Kultur sei in der Pandemie bereits ausgesprochen belastbare Basis für schnelle Abstimmungen und kurze Wege gewesen. „Vor dem Hintergrund zu erwartender angespannter Haushaltslagen in den kommenden Jahren sind Verlässlichkeit, Vertrauen und Gestaltungsspielräume durch intelligente Allianzen wichtiger denn je“, so Prien. „Deshalb bin ich froh, dass wir in diesem Land eine gute Partnerschaft und eine vertrauensvolle und konstruktive Gesprächskultur zwischen allen öffentlichen und privaten Akteurinnen und Akteuren der Kulturszene haben. Der Kulturdialog, über den ich eben im Landtag berichtet habe, ist dafür das beste Beispiel.“
Schleswig-Holstein habe eine einzigartige Kulturszene und biete für jede und jeden etwas. 243 Museen, 154 Büchereien, 142 Volkshochschulen, 60 Kinos, 49 Gedenkstätten, 34 Soziokulturelle Zentren, 22 öffentliche Musikschulen, 3 kommunale und 6 aus dem Landeshaushalt geförderte freie Theater, 4 professionelle und 3 semi-professionelle Orchester, 3 Künstlerhäuser sowie das Landesliteraturhaus. „Ganz besonders die Kultur im ländlichen Raum ist uns dabei wichtig“, so Karin Prien. „Die Kulturknotenpunkte, die 2021 ihre Zuwendungen verdoppelt bekommen haben, die Servicestelle Kulturförderung aber auch das 2018 erstmals aufgelegte Investitionsprogramm für die Freie Szene sind wichtige Bausteine, um die kulturelle Vielfalt im Land zu stärken“.
Für weitere Details zu Zahlen, Daten und Fakten über die Kultur in Schleswig-Holstein finden sie den Kulturbericht des Landes Schleswig-Holstein hier https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/III/Service/Broschueren/Kultur/Kulturbericht_2017_2021.pdf?__blob=publicationFile&v=2