Musikalische Traditionen mit bewegenden Interpretationen in die Zukunft zu führen und sie für Zuhörer jeden Alters zugänglich zu machen, ist das erklärte Anliegen des lettischen Dirigenten Andris Nelsons. Er möchte dem Publikum die Werke von Mahler, Brahms, Schostakowitsch, Wagner und Bruckner nicht bloß als Relikte der Vergangenheit, sondern als Teil unserer heutigen Welt nahebringen. Für sein Engagement zur Vermittlung klassischer Musik und die Nachwuchsförderung bekommt Andris Nelsons im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele den Glashütte Original MusikFestspiel Preis 2016 verliehen. Der Preis wird am 6. Mai 2016 bei Nelsons’ Gastspiel mit dem Boston Symphony Orchestra in der Dresdner Frauenkirche übergeben.
Nelsons wurde 1978 als Kind einer Musikerfamilie in Riga geboren. Er begann seine Karriere als Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper, bevor er Dirigieren studierte. 2003 bis 2007 war er musikalischer Leiter der Lettischen Staatsoper, 2006 bis 2009 Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford und 2008 bis 2015 Music Director des City of Birmingham Symphony Orchestra. Seit 2014 ist Nelsons Music Director des Boston Symphony Orchestra. Im September 2015 wurde er zum Kapellmeister des Gewandhausorchesters Leipzig ernannt und wird dort ab der Saison 2017/18 wirken.
"Andris Nelsons stammt aus Lettland, feierte erste musikalische Erfolge in Deutschland und den USA und führt nun zwei der international bekanntesten Traditionsorchester in die Zukunft. Er ist Motivation und Inspiration für viele junge Menschen auf der ganzen Welt, Verantwortung für eine internationale Weltgemeinschaft zu übernehmen, die mit Bildung, Kunst und Kultur Zeichen für Humanismus und Frieden setzt", sagt Jan Vogler, Intendant der Dresdner Musikfestspiele.
Der mit 25.000 Euro dotierte Glashütte Original MusikFestspiel Preis wird 2016 zum 13. Mal von der Uhrenmanufaktur Glashütte Original gestiftet und gemeinsam mit den Dresdner Musikfestspielen verliehen. Die Auszeichnung wird wie in den vergangenen Jahren von zwei Schülern der manufaktureigenen Uhrmacherschule "Alfred Helwig" gefertigt. Zu den letzten Preisträgern zählten Künstlerpersönlichkeiten wie Gustavo Dudamel, Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker, Hélène Grimaud, Hilary Hahn sowie die Fado-Sängerin Mariza.
Die fünfte Ausgabe des Dresdner Musikfestspiel Magazins würdigt den Preisträger mit einem großen Porträt. Das Magazin ist am 1. April erschienen und stimmt auf 30 Seiten mit Interviews und Künstlerporträts bereits auf die vielfältigen Begegnungen von Musik und Zeit bei den diesjährigen Musikfestspielen vom 5. Mai bis 5. Juni ein.