Drei herausragende Produktionen „für junge Ohren“ durften sich am Donnerstagabend, 27. November 2014 im Kammermusiksaal der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart über den JUNGE OHREN PREIS 2014 freuen. 108 Musikprojekte und Produktionen für junge Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum hatten sich für den JUNGE OHREN PREIS 2014 beworben. Jede der drei Kategorien ist mit 5000 Euro dotiert.

In der Kategorie „Best Practice, Konzert“ wird das Lucerne Festival für „HEROÏCA“ ausgezeichnet. Das inszenierte Konzert mit sieben jungen Instrumentalist/innen der Lucerne Festival Academy verbindet musikalische Miniaturen in einer mitreißenden Revue. Überbordende Spielfreude, Dynamik und Witz machen das Programm aus, das auch Mut zu leisen Tönen zeigt.

Die Kategorie „Best Practice, Partizipatives Konzert“ entschied das Klavier-Festival Ruhr mit „Ein Jahr mit György Ligeti“ für sich. In einem inklusiven Ansatz setzten sich 165 Grundschüler/innen, Förderschüler/innen und Gymnasiasten in Duisburg-Marxloh schöpferisch mit der Musik des Komponisten auseinander und entdeckten im künstlerischen Prozess gleichberechtigte Formen der Zusammenarbeit.

Mit der Idee zu dem partizipativen Musiktheater „Die beste Beerdigung der Welt“ überzeugten Regisseurin Verena Ries und das Quartett PLUS 1 in der neuen Konzeptkategorie „LabOhr“. Geplant ist eine kollektive Komposition im Raum zu Fragen nach dem Ende des Lebens. Musikalische und performative Elemente verschmelzen in der Interaktion mit dem Publikum zu einem poetischen „Ritualhybrid“.

Neben der Rektorin der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Dr. Regula Rapp als Gastgeberin begrüßten die Leiterin der Abteilung Kunst im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg Dr. Claudia Rose und Peter Joseph, Referatsleiter Jugend und Bildung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die rund 150 Besucher der Preisverleihung – Köpfe der Musikvermittlungsszene im gesamten deutschsprachigen Raum.

Die Laudator/innen Prof. Dr. Hendrikje Mautner (Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart), Gerald Mertens (Deutsche Orchestervereinigung) und Prof. Andrea Tober (Berliner Philharmoniker) würdigten die Preisträger. Auf spritzig-charmante Weise moderierte Malte Arkona den Abend, der von der SCHOLA HEIDELBERG und dem Klarinettenentrio der Stuttgarter Musikschule musikalisch umrahmt wurde.

Die Preisverleihung des JUNGE OHREN PREIS gab den Auftakt für die Tagung „TAKTWECHSEL – Innovation im Musikbetrieb“ zu der die Staatliche Hochschule Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und das netzwerk junge ohren am Freitag einluden.160 Tagungsgäste aus dem gesamten Bundesgebiet, der Schweiz, Österreich und Luxemburg reisten an, um sich über aktuelle Veränderungs- und Neuerungsprozesse im Musikbetrieb zu verständigen. Das Programm aus Workshops und Podiumsgesprächen verband künstlerisch-programmatische Fragestellungen mit Fragen der Organisation und des Managements. Gefördert wurde die Tagung mit Mitteln des Innovationsfonds Kunst des MWK Baden-Württemberg.

Der JUNGE OHREN PREIS wird seit 2006 von netzwerk junge ohren vergeben. Gefördert wird der Wettbewerb für junge Musikformate in seiner Best Practice Kategorie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und in der Kategorie „LabOhr“ von der Strecker Stiftung. Im nächsten Jahr feiert der JUNGE OHREN PREIS sein 10-jähriges Jubiläum.