Nach fünfzig Jahren wechselt die Zentralbibliothek der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) ihren angestammten Standort. Sie verlässt das ikonische Hauptgebäude der Hochschule am Neuen Haus 1 und zieht in ein neu angemietetes Gebäude in der nahe gelegenen Leisewitzstraße 39. In diesem Zuge nimmt sie auch die Musikpädagogische Forschungsbibliothek und die Bibliothek des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik einschließlich der zugehörigen Magazine auf. Auch diese Bibliotheken gehören zur HMTMH, waren aber bislang eigenständig und an anderen Standorten untergebracht.

Insgesamt rund 2.700 Regalmeter voller Bücher, Noten, Tonträger, audiovisueller Medien, Handschriften und Vor- und Nachlässen finden damit ein neues Zuhause. Seit 15. Juli sind die betroffenen Bibliotheken deshalb geschlossen, die neue Bibliothek öffnet ihre Türen für Forschende und Studierende am kommenden Montag, 11. September. Für den 7. November ist eine Eröffnungsfeier für den neuen Standort (und ein Abschied von den alten Räumlichkeiten) geplant.

Der Umzug war wegen einer anstehenden Fassadenrenovierung des Hauptgebäudes und vor allem aufgrund zunehmenden Platzmangels erforderlich geworden. Die bisherige Zentralbibliothek war in den siebziger Jahren für einen deutlich kleineren Bestand geplant worden. Am neuen Standort in der Leisewitzstraße steht der HMTMH-Bibliothek mit 1.305 Quadratmetern nun rund 40 Prozent mehr Nutzfläche zur Verfügung. Das Gebäude, das vorher von einer Versicherung genutzt wurde, war in den vergangenen Monaten eigens für die Anforderungen einer modernen Bibliothek umgebaut worden.

Das insgesamt zwölfköpfige Team der Bibliothek hat die neue Struktur und Organisation, die auch Raum und Flexibilität für zukünftige Entwicklungen lässt, umsichtig geplant und den aufwändigen Umzug mit großem Einsatz umgesetzt. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet, die durch den Umzug entstehenden Einschränkungen für die Bibliotheksnutzenden so gering wie möglich zu halten.

„Die HMTMH hat als künstlerische Hochschule mit wissenschaftlichem Schwerpunkt einen beachtlichen Bibliotheksbestand, für den das neu angemietete und nahe gelegene Gebäude eine hervorragende Chance bietet", betonte die Präsidentin der HMTMH, Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann. „Die zentrale Bibliothek der HMTMH wird hier mit vorher verstreuten Institutsbibliotheken zusammengefügt. Dies ist ein wichtiger Schritt im Zuge des Masterplans 2030 der HMTMH, der die Arbeit der wissenschaftlichen Institute mit ihren zum Teil singulären Sammlungen stärken will. Was bisher zum Teil in Kellern gelagert wurde und in wachsender Enge auf Fluren untergebracht war, wird nun zu einem konzentrierten Wissensspeicher der Hochschule, an dem endlich auch vernünftige Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Dieser Ort wird Studierende und Lehrende zu Neuem inspirieren. Ich danke den Mitarbeitenden der Bibliothek, die sich dieser Herausforderung gestellt haben, sehr herzlich für ihr Engagement und für ihre Leidenschaft. Sie haben etwas Großartiges geleistet.“

Die Leiterin der HMTMH-Bibliothek, Dr. Katharina Talkner, freut sich auf die neuen Räumlichkeiten: „Der Umzug von drei Bibliotheken bringt zweifellos eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Der sensible Umgang mit wertvollen Sammlungen, die Gewährleistung der Sicherheit der Materialien während des Transports und die Wiederherstellung der Bibliotheksstrukturen sind komplexe Aufgaben. Aber dass künftig alle Bibliotheken unter einem Dach sind, stellt für das Team der Bibliothek und vor allem für die Nutzer*innen eine deutliche Verbesserung dar. Die Musikhochschule kann auf deutlich mehr Raum als vorher ihre wertvollen Sammlungen in einer geeigneten Umgebung aufbewahren und ihren Studierenden weiterhin qualitativ hochwertige Bibliotheksdienstleistungen bieten. Wir freuen uns auf den Neubeginn.“