Keinen Grund zur Freude bieten die Zahlen, die der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft am Mittwochmittag im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Hamburg vorlegte. Unterm Strich steht beim Umsatz ein Minus von 11,3 Prozent. Rechnet man in die Statistik die Verkäufe von Musikvideos und DVDs mit ein, die im Jahr 2002 das am stärksten steigende Marktsegment waren, ergibt sich ein geringfügig besseres Bild: Das Umsatzminus beträgt dann lediglich 10,1 Prozent. Immerhin stieg der Absatz von DVDs von 1,3 auf drei Millionen Stück, während VHS-Cassetten mit 400.000 verkauften Einheiten weiter an Bedeutung verloren. Die Absatzzahlen der Tonträger sanken derweil um 7,6 Prozent auf 223,7 Millionen Einheiten. Vor zahlreichen Fachjournalisten und anderen Medienvertretern, die sich im Raum Ellipse II im Hotel Hafen Hamburg zur Jahresbilanz der Musikbranche eingefunden hatten, betonte Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände: "Grund für den Umsatzrückgang sind vor allem massenhafte Musikkopien, deren Zahl im vergangenen Jahr weiter angestiegen ist." Allerdings hätten auch die allgemeine Wirtschaftslage, eine im gesamten Handel spürbare Kaufzurückhaltung und Unsicherheiten in der internationalen Entwicklung zu schaffen gemacht. Gebhardt ging auch auf die politischen Rahmenbedingungen ein und mahnte die rasche Umsetzung des Urheberrechtsgesetzes an. Eine Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes und eine Neuheitenquote im Radio stehen ebenfalls im Forderungskatalog der phonographischen Wirtschaft.
Wie sich der der deutsche Tonträgermarkt im Jahr 2002 im Detail darstellte, lesen Sie im ausführlichen Hintergrund-Feature zum Jahreswirtschaftsbericht.
Quelle: musikwoche.de
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