Unter dem Motto „Wie wollen wir arbeiten“ begibt sich die Dramaturgische Gesellschaft auf ihrer diesjährigen Jahreskonferenz auf die Suche nach heutigen, historischen und zukünftigen Formen künstlerischer Arbeitsmodelle. Dazu werden Experten aus Wissenschaft und Kunst aus dem In- und Ausland eingeladen um unter anderem in einem Open Space einen Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe stattfinden zu lassen. Im Mittelpunkt steht die selbstkritische Bestandsaufnahme einer gesamten Berufsgruppe. Wie arbeiten wir als Dramaturgen? Wie arbeiten vergleichbare Berufsgruppen? Welches Theater entsteht unter welchen Bedingungen? Sind nicht gerade wir Dramaturgen dafür verantwortlich, Chancen und Herausforderungen der Arbeitsstrukturen am Theater zu reflektieren und gegebenenfalls neu zu definieren?!
Die Dramaturgische Gesellschaft (dg), 1956 in Berlin gegründet, ist eine offene Plattform für den Austausch über die künstlerische Arbeit, die Weiterentwicklung von Ästhetiken, Produktionsweisen und nicht zuletzt über die gesellschaftliche Funktion des Theaters. Zu den etwa 600 aktiven Mitgliedern der dg zählen Theatermacher aus allen Genres und allen Organisationsformen des Theaters, egal ob Stadttheater oder freie Szene, sowie Verleger, Journalisten, Wissenschaftler und Studierende.
Öffentliche Auftaktveranstaltung am 23. Januar, 19.00 Uhr, Schauspielhaus: „Nach der Wachstumsparty“ mit Prof. Dr. Niko Peach, Moderation: Tobi Müller
Der Klimawandel, eskalierende Finanzmärkte, Schuldenkrisen, die Verknappung jener Ressourcen, auf deren kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte, sowie Befunde der Glücksforschung verdeutlichen, dass die Wachstumsparty vorbei ist. Folglich sind die Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Demnach ist ein prägnanter Rückbau geldbasierter Versorgungssysteme vonnöten. Suffizienz, moderne Subsistenz und kürzere Versorgungsketten werden dann die wichtigsten Gestaltungsoptionen sein. Zudem ist die Postwachstumsökonomie durch Sesshaftigkeit gekennzeichnet, also durch Glück ohne Kerosin.
Prof. Dr. Niko Paech ist Wirtschaftswissenschaftler und vertritt den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er forscht und lehrt u. a. in den Bereichen Klimaschutz, nachhaltiger Konsum, Umweltökonomik, Sustainable Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation, Diffusionsforschung, Innovationsmanagement und Postwachstumsökonomik. Momentan ist er Vorsitzender der Vereinigung für ökologische Ökonomie, gehört unter anderem dem Post Fossil Institut (PFI), dem Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management (CENTOS), dem Kompetenzzentrum Bauen und Energie (KoBE) an und ist Aufsichtsratsvorsitzender der Oldenburger Energiegenossenschaft (OLEGENO).
Weitere Referenten und Gäste: u.a. Erika Spieß, Axel Haunschild, Dharmacarin Sunayaka, Barbara Mundel, Ulf Schmidt, Turbo Pascal, Matthias Lilienthal, Julian Pörksen, Daniel Ris, Rolf Bolwin und Franz Wille
Anmeldung unter: konferenz@dramaturgische-gesellschaft.de
Teilnahmegebühr für Nicht-Mitglieder: 80,-/ 40,-
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