In den vergangenen Jahren war Easyjet eine der wenigen musikerfreundlichen Airlines in Europa. Empfindliche Musikinstrumente wie Geigen, Bratschen und Gitarren konnten als Handgepäck ohne Aufpreis mit an Bord genommen werden. Ab 10. Februar hat Easyjet eine gravierende Verschlechterung angekündigt: Wenn ein Instrumentenkoffer größer als 56 x 45 x 25 cm ist, darf er nicht mehr mit in die Kabine. "Damit sind Geigen, Bratschen und Gitarren zukünftig als Handgepäck ausgeschlossen; es sei denn, die Musikerin oder der Musiker kauft einen Extra-Sitzplatz für das Instrument“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Damit würden sich die Reisekosten verdoppeln.“

Gerade freischaffende Musikerinnen und Musiker in ganz Europa warten nach dem Corona-Lockdown sehnsüchtig darauf, endlich wieder reisen und auftreten zu können. "Nach einem Jahr mit kompletten Honorarausfällen jetzt auch noch doppelte Flugkosten im Voraus zahlen zu müssen, das wäre ein weiterer Tiefschlag für alle Betroffenen“, sagt Mertens. Ihren Unmut über die Verschlechterung der Bedingungen durch Easyjet bringen Musikerinnen und Musiker mit einer Online-Petition zum Ausdruck. Mertens: "Die DOV unterstützt die Petition und hat alle Musikerverbände in Europa zur Weiterverbreitung und Unterzeichnung aufgefordert. Damit soll Easyjet zum Umschwenken bewegt werden.“

Zur Online-Petition gehts hier.

Hintergrund

Als normales Reisegepäck im Laderaum sind vor allem Saiteninstrumente schädlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Außerdem drohen Transport- und Diebstahlschäden, die bei hochwertigeren Instrumenten nicht ausreichend versicherbar sind.

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