Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) kritisiert die vermeintliche Zuschusserhöhung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg für die Theater und Orchester des Landes. Vor dem Hintergrund der massiven Finanzmittelkürzungen der letzten Jahre kann die vom Ministerium nun angekündigte und wie ein großzügiges Geschenk verkaufte Etaterhöhung in den Ohren der Betroffenen nur wie Hohn klingen.
Gemäß dem alten Vertrag über die gemeinsame Finanzierung des Theater- und Konzertverbundes betrug der Zuschuss des Ministeriums für das Theater in Brandenburg (inklusive Brandenburger Symphoniker) 1,5 Millionen Euro. Gemäß neuem Verbundvertrag (Laufzeit 2008 bis 2010) sind für 2008 nur noch 1,44 Millionen, danach nur noch 1,4 Millionen Euro vorgesehen. Es wurde also eine Kürzung um 60 Tausend bzw. insgesamt 100 Tausend Euro vorgenommen. Das nun angekündigte „zusätzliche“ Geld ist angesichts dieser Summen nur eine geringe Reduzierung der massiven Kürzungen.
Dem Staatsorchester Frankfurt/Oder wurden gemäß altem Verbundvertrag 1,757 Millionen Euro Zuschuss vom Ministerium gewährt. In 2008 waren es 1,648 Millionen, ab 2009 werden es 1,582 Millionen Euro sein. Es wurde also eine Kürzung um 109 Tausend bzw. 175 Tausend vorgenommen. Trotz des in Aussicht gestellten Geldes beträgt die Kürzung im laufenden Jahr noch 100 Tausend Euro.
„So sehr die Zuschusserhöhung des Ministeriums grundsätzlich zu begrüßen ist, so sehr drängt sich zugleich der ungute Eindruck auf, dass jetzt durch die vermeintliche Zuschusserhöhung von den erheblichen Kürzungen des neuen Verbundvertrages abgelenkt werden soll“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung.
Absätze
Quelle
http://www.dov.orgMore on the topic