Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) fordert Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh auf, die von ihm angekündigte Zuschusskürzung in Höhe von 205.000 Euro für das Anhaltische Theater Dessau-Roßlau zurückzunehmen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass Dorgerloh noch im Juli verkündet hatte, die ursprünglich 2012 auslaufenden Finanzierungsvereinbarungen sollten noch bis Ende 2013 gelten. Pikant ist, dass das Ministerium seine völlig überraschende Kürzung nicht begründet hat und der Kulturkonvent sich hierzu nur über Facebook äußert.

„Statt das Land aus unabhängiger Position heraus zu beraten, scheint der Kulturkonvent mit dem Minister hier einen gemeinsamen Versuchsballon zu vorzeitigen Einschnitten steigen zu lassen“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Mertens weiter: „Sollte Kultusminister Dorgerloh mit der Zuschusskürzung die Regionen, insbesondere Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg, zur Beteiligung an der Theaterfinanzierung zwingen wollen, so trifft sein Handeln die Falschen, nämlich die Stadt Dessau-Roßlau als Rechtsträger und die Beschäftigten des Theaters. Sollen sich die Regionen vor Ort beteiligen, muss dies zwischen den Zuschussgebern direkt verhandelt werden, nicht aber auf indirekten Weg durch Kürzungen“.

„Sollte es sich bei der Kürzung um ein verhandlungstaktisches Verhalten des Ministers handeln, wäre dies eine inakzeptable Diskreditierung des Kulturkonvents. Dieser soll nämlich erst Ende 2012 seine Arbeit abschließen und Vorschläge zur zukünftigen Kulturfinanzierung Sachsen-Anhalts vorlegen. Da kann doch der Minister nicht einfach vollendete Tatsachen schaffen. Beharrt der Minister auf seiner Kürzung, wird der Kulturkonvent zur Farce“, so Mertens abschließend.

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