An den Baden-Württembergischen Musikhochschulen soll laut Wissenschaftsministerium der Anteil von Lehraufträgen bis 2025 von derzeit über 40 auf maximal 27 Prozent des Gesamtlehrdeputats gesenkt werden. "Damit verbunden sind strukturelle Änderungen, in deren Zuge auch neue Stellen geschaffen werden. Für einen Teil der Lehrbeauftragten bedeutet das mehr finanzielle und soziale Sicherheit“, sagt Jan-Christian Hübsch, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Damit werden Perspektiven eröffnet. Allein ist das aber nicht der Ausweg aus dem Dilemma der langjährigen finanziellen und sozial prekären Schieflage vieler Lehrbeauftragter. Ebenso wichtig sind faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen für die vielen, die keine feste Stelle bekommen.“

In Baden-Württemberg gibt es rund 900 Lehrbeauftragte an Musik- und Kunsthochschulen. An den Musikhochschulen wird momentan die Hochschulfinanzierungsvereinbarung für die Jahre 2021 bis 2025 umgesetzt. Bis zum Sommer müssen sie einen entsprechenden Plan vorlegen. Die Finanzierungsvereinbarung eröffnet den Hochschulen die Möglichkeit, zusätzliche unbefristete Stellen in der Grundfinanzierung zu schaffen. "Der bevorstehende Wandel muss sozial gerecht gestaltet werden. Gerade in der Coronakrise ist die qualitativ hochwertige Ausbildung des Orchesternachwuchses besonders wichtig“, sagt Hübsch. "Die Wertschätzung der künstlerischen Ausbildung muss auch die Anerkennung der Leistungen aller Lehrenden umfassen. Weder in Baden-Württemberg noch in den anderen Bundesländern haben Musik-Lehrbeauftragte einen finanziell auskömmlichen Hauptjob.“

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