Marode Theatergebäude und Spielstätten gefährden den Bestand der Theater und Orchester in Deutschland. Das beklagt die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Berufsverband der Orchestermusiker in Deutschland. „Seit drei Wochen ist das Stadttheater in Schleswig wegen Einsturzgefahr geschlossen, das Volkstheater Rostock wurde bereits vor Monaten vom TÜV gesperrt, beim Theater Augsburg besteht ein Sanierungsstau in Höhe von rund 90 Mio. Euro“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens.

„Viele Kommunen haben in den vergangenen Jahren die Bauunterhaltung für ihre Aufführungsstätten sträflich vernachlässigt. Das rächt sich jetzt“, so Mertens. „Geschlossene Häuser bedeuten nicht nur Publikumsschwund und Einnahmeverluste. Sie gefährden auch den Personalbestand, da Bühnenpersonal und Ensembles weniger Auftrittsmöglichkeiten haben. Da wird in der Politik schnell die Frage gestellt, warum ein Theater oder Orchester noch so viele Mitarbeiter braucht. Eine unfaire Debatte“, meint Mertens weiter.

„Dass es auch anders geht, zeigen die positiven Beispiele der aktuell laufenden Sanierungen der Berliner Staatsoper, beim Theater Hagen, beim Theater Heidelberg und im Meininger Theater. Alle Kommunen mit eigenen Theater- und Orchesterspielstätten sind aufgefordert, diese vernünftig zu unterhalten, denn schließlich zahlen die Bürger auch dafür ihre Steuern“, meint Mertens abschließend.

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