Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) fordert in der aktuellen Diskussion um mögliche Einsparungen im Leipziger Kulturhaushalt den Erhalt der Musikalischen Komödie (MuKo). Ein Gutachten hatte kürzlich die Fusion MuKo mit dem „Theater der Jungen Welt“ vorgeschlagen.

„Die Musikalische Komödie Leipzig ist eines der letzten noch existenten Spezialhäuser für Operette und klassisches Musical in Deutschland“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV. „Ein vergleichbares Profil hat nur noch die Staatsoperette Dresden. Die Stadt Leipzig wäre gut beraten, das kulturpolitische Alleinstellungs-merkmal eines funktionierenden musikalischen Volkstheaters, das sehr gute Auslastungszahlen hat und breite Bevölkerungsschichten anspricht, zu erhalten. Die kulturelle Identität und Ausstrahlung der Stadt Leipzig definiert sich nicht nur über die Thomaskirche oder das Gewandhausorchester. Wichtig ist der Erhalt der kulturellen Infrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt. Hier leistet die Musikalische Komödie einen unverzichtbaren Beitrag“, meint Mertens weiter.

„Wenn im Stadtrat über Einsparungen durch Strukturveränderungen diskutiert wird, darf dabei die Musikalische Komödie nicht leichtfertig zur Disposition gestellt werden oder bis zur Unkenntlichkeit mit anderen Einrichtungen fusioniert werden. Hier ist Augenmaß durch kulturpolitische Schwerpunktsetzung erforderlich. Die faktische Abwicklung eines erfolgreichen Hauses wäre ein falsches Signal“, sagt Mertens abschließend.

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