Die Digitalisierung bietet für die Kulturberichterstattung Chancen für mehr Vielfalt. Das ist die Erkenntnis aus einem Fachgespräch mit Vertretern des Deutschen Kulturrats und der Kulturchefs der ARD zum Thema "Chancen der Kulturberichterstattung in der Digitalen Welt“ am 22. Februar in Leipzig.

"Der ARD liegt die Kultur in ihrer ganzen Vielfalt besonders am Herzen“, so die ARD-Vorsitzende, MDR-Intendantin Karola Wille. Als öffentlich-rechtlicher Medienverbund habe die ARD eine besondere gesellschafts-politische Verantwortung, um zum sozialen Zusammenhalt und zur Stabilität in einer verunsicherten Gesellschaft beizutragen. "Kunst und Kultur haben die Kraft Brücken zu bauen, decken aber auch schonungslos die existierenden Spannungen in einer Gesellschaft auf“, so Wille. Eine Herausforderung für die gesamte ARD sei nun, für die Kultur im digitalen Zeitalter publizistische Ideen weiter zu entwickeln, die neue darstellerischen Möglichkeiten wie Virtual Reality und 360 Grad-Videos kreativ einzusetzen und Plattformen wie Youtube, Facebook & Co. zum Dialog mit dem kulturell interessierten Publikum zu nutzen, sagte Wille. Wichtig sei dabei eine zeitgemäße Ausgestaltung des Telemedienauftrags für den öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Der Präsident des Deutschen Kulturrats, Christian Höppner, betonte die wichtige Rolle der ARD als Auftrag- und Arbeitgeber für den Kulturbereich: "Wir sehen uns als zivilgesellschaftlicher Partner des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks, der unverzichtbar für unser demokratisches Gemeinwesen und den Schutz und die Beförderung unserer einzigartigen kulturellen Vielfalt ist“, so Höppner: "Wer, wenn nicht der öffentlich-rechtliche Rundfunk, kann die gesellschaftliche Kommunikation herstellen, wenn der Blick für Zusammenhänge verloren zu gehen droht?“  Allerdings müsse die ARD ihre kulturellen Schätze offensiver kommunizieren. "Wir verfügen mit den Orchestern und Chören oder den Archiven über ein weltweit einmaliges Angebot, das die ARD stärker für ihre eigene Profilbildung nutzen sollte“, sagte Höppner. Generell sei die ARD gut beraten, die Unverwechselbarkeit ihrer Angebote weiter zu stärken: "Authentizität ist der Goldstaub im digitalen Zeitalter“, so Höppner, daher sei ein zeitgemäßer Telemedienauftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unerlässlich.

Auf Einladung der ARD und des Deutschen Kulturrats diskutierten im Anschluss der Medienrechtler Prof. Dieter Dörr (Universität Mainz), die VR-Journalistin Christiane Wittenbecher, der Netzpolitiker und Unternehmer Nico Lumma und Florian Hager, Programmgeschäftsführer von funk, dem jungen Angebot von ARD und ZDF im Netz, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

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