Die portugiesische Pianistin Maria Joâo Pires erhielt im Rahmen eines Meisterkurses den 7. Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion, der ihr 2021 verliehen wurde.
Das „Fest für Maria“ eröffnete die Preisträgerin mit der letzten Sonate Beethovens c-Moll, op. 111, die als „Sonate Testament“ eine besondere biografische Bedeutung für Maria Joâo Pires hat. Ihre Meisterschüler bedankten sich mit Musik von Francis Poulenc und Claude Debussy
In seiner Laudatio hob Torsten Schreiber von der Beethoven Academy den besonderen sozialpädagogischen Ansatz in dem musikalischen Wirken der Preisträgerin hervor. Es geht Maria Joâo Pires in ihrem Projekt „Partitura“ um ein gemeinsames Lernen auf Augenhöhe, die Wirkung der Musik auf Menschen und den Zugang zu Realität. Diesen Aspekt verdeutlichte ihre Assistentin Lilit Grigoryan, die über Workshops in Afrika berichtete, in denen sozialdeprivierte Kinder sich durch das Musizieren disziplinierten und neurologisch gesehen strukturierten, eine faszinierende Entwicklungsmöglichkeit.
Die Überreichung der von dem Künstler Dirk Wilhelm gestalteten Alabasterskulptur „Evolute“ beschloß den Festakt.
Das fröhliche unkonventionelle „Fest für Maria“ im Kelterhaus Muffendorf ging über in eine spontane Jam-Session aus Klassik, Jazz und arabischen Improviationen.
Traditionell endete der Meisterkurs mit einem Konzert in einer sozialen Institution. Für die schwerstmehrfachbehinderten Jugendlichen, ihre Eltern und Freunde im Godesberger „Haus am Stadtwald“ musizierten Maria Joâo Pires und ihre Meisterschüler: Luisa Imorde (Deutschland), Ishay Shaer (Israel), Rhythmie Wong (Honkong), Nizar El-Khater (Palestina), Rafael Lipstein(Deutschland) und Georgy Voylochnikov(Rußland). Den vierhändig gespielte Piècen von Mozart, Beethoven, Brahms, Schumann, Grieg, Debussy, Poulenc lauschten die jungen Menschen, die noch nie klassische Musik direkt und hautnah erleben konnten, in konzentrativer Andacht. Ein Gemeinschaftserlebnis der besonderen Art…