Wie kann Jazz bei der Behandlung von Patienten helfen? Welche Berührungspunkte haben Hirnforschung, psychologische Emotionsforschung und Musiktherapie? Wie können eine praktische Vernetzung und gemeinsame wissenschaftliche Grundlagen geschaffen werden? Diese und andere Fragen diskutieren Ärzte, Psychologen, Musiktherapeuten und Musiker, wenn sie sich am 25. April 2009 unter dem Thema "Energie durch Improvisation – Präventive und medizinische Aspekte impulsiver Musik" bei der jazzahead! treffen.

Die jazzahead! findet von Donnerstag, 23. April, bis Sonntag, 26. April 2009, im Congress Centrum und in der Messe Bremen statt. „Dass das gegenseitige Interesse verschiedener Fachrichtungen wie der psychologischen Emotionsforschung oder der Neurologie an improvisierter Musik groß ist, zeigte bereits das Fachsymposium 2007“, berichtet der Inspirator und Leiter des Symposiums, Dr. Wolfgang Baumgärtner, Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie sowie selbst begeisterter Jazzmusiker. „Unter dem Thema Resonanz wurden dort erste Ansätze, gemeinsame Grundlagen und Effekte von Musiktherapie und Jazz erörtert. Die Veranstaltung fand bis in verschiedene Fachgesellschaften und Wissenschaftsredaktionen ein großes Echo.“

2009 nähert sich das Symposium den Zusammenhängen von Jazz und Medizin unter dem Stichwort der Improvisation. „Heilsame Wirkungen von Musik in rezeptiver wie in aktiver Form sind seit langem bekannt. Trotzdem sind die Kenntnisse über wissenschaftliche Grundlagen begrenzt“, so Baumgärtner weiter. „Jazz und Jazzelemente als offene, interaktive Musikformen sind da bisher zu wenig wahrgenommen worden.“

Zum Fachsymposium 2009 lädt die jazzahead! namhafte Experten zu Vorträgen und Podiumsdiskussion ein. Als Hauptreferenten sind dabei: der Neurologe und Psychiater Prof. Dr. Hinderk M. Emrich von der Medizinischen Hochschule Hannover, bekannt durch die Synästhesie-Forschung mit Zusammenhängen zwischen Musik und Farbensehen, die Musiktherapeutin und -wissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Metzner, Hochschule Magdeburg-Stendal, die sich sowohl mit der Ästhetik des Improvisierens als auch der musiktherapeutischen Schmerzbehandlung beschäftigt. Metzner spricht über „Improvisation: Rasante Schönheit des Einmal und Niewieder“. „Von der Dringlichkeit einer Musikalisierung des Lebens – Grundlegendes und Erstaunliches aus Hirnforschung, Psychiatrie und Synästhesie.“ handelt Emrichs Vortrag.

Die Workshops werden unter anderem gestaltet durch Jazzmusiker Prof. Florian Poser, Hochschule für Künste Bremen, und den Obertonsänger und Musikdozenten Reinhard Schimmelpfeng. Einige der Workshop-Themen sind die „Praktische Einführung in Jazz und Improvisation“, „Einführung in aktive Musiktherapie“, „Musikalische Improvisation in der Balintarbeit“, „Groove-Training – Rhythmus finden und erweitern“, „Improvisieren mit Obertönen – sich von Tönen ergreifen lassen“ und „Sind Sie stimmig? Die Stimme – wichtigstes Therapieinstrument“.

Die vierte jazzahead! öffnet vom Donnerstag, 23., bis Sonntag, 26. April 2009, im Congress Centrum und in der Messe Bremen ihre Tore. Das Symposium am Samstag, 25. April 2009, von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr, ist eine zertifizierte Fortbildungsveranstaltung der Ärztekammer mit Fachvorträgen, Podiumsdiskussion Workshops und Evaluierung bei begrenzter Teilnehmerzahl. Weitere Informationen und Preise gibt es im Internet unter www.jazzahead.de. Hier können sich Teilnehmer direkt registrieren. Ermäßigungen für Studenten werden angeboten.

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