Die Deutsche Oper am Rhein war am vergangenen Wochenende Gastgeberin für die Deutschsprachige Opernkonferenz. 35 Intendant*innen, Geschäftsführer*innen und Operndirektor*innen der größten Opernhäuser im deutschsprachigen Raum trafen sich zum Austausch. Zur neuen Vorsitzenden wurde Susanne Moser, designierte Co-Intendantin und Geschäftsführende Direktorin an der Komischen Oper Berlin, gewählt. Sie folgt dem Frankfurter Opernintendanten Bernd Loebe, der das Amt seit 2010 innehatte.
Der 1957 gegründete Zusammenschluss der 13 größten Opernhäuser im deutschsprachigen Raum ist das zentrale Forum für den Austausch der Leitungsteams. Die Repräsentant*innen der Häuser treffen sich regulär zwei Mal im Jahr, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Vertreten waren bei der diesjährigen Frühjahrskonferenz neben den Gastgebern der Deutschen Oper am Rhein die Deutsche Oper Berlin, die Staatsoper Unter den Linden, die Komische Oper Berlin, die Oper Leipzig, die Sächsische Staatsoper Dresden, Hamburgische Staatsoper, die Staatstheater Stuttgart, die Bayerische Staatsoper, die Oper Frankfurt sowie das Opernhaus Zürich. Als international assoziierte Mitglieder waren die Opéra National de Paris und das Teatro alla Scala Mailand vertreten, zu Gast waren außerdem Leitungsmitglieder des Deutschen Bühnenvereins.
In den verschiedenen Diskussionsrunden ging es unter anderem um Unterstützungsprogramme und veränderte Spielplanperspektiven angesichts des Krieges in der Ukraine. Auch die noch nicht absehbaren Folgen und Entwicklungen der Pandemie waren ein großes Thema. Sorge bereiten sowohl Einnahmeausfälle als auch die Ungewissheit über politische Konsequenzen der einzelnen Kommunen. Gleichzeitig hat die Pandemie die Einleitung eines künstlerischen Transformationsprozesses bewirkt – es gab einen lebhaften Austausch von Erfahrungen mit Digitalisierung, Streamings und neuen Formaten.
„Der Krieg in der Ukraine zeigt uns leider ganz aktuell, wie wichtig es ist, nicht nachzulassen auf unseren Bühnen über gesellschaftlichen Werte und Fragen nachzudenken und für die Freiheit der Kunst mit voller Kraft einzutreten. Oper ist von unschätzbarem Wert und ein unverzichtbarer Bestandteil der europäischen Kultur.“
Ein weiterer Programmpunkt der Konferenz war die Wahl eines oder einer neuen Vorsitzenden. Bernd Loebe, Intendant und Geschäftsführer der Oper Frankfurt, der das Amt seit 2010 innehatte, hatte nicht erneut kandidiert. Ihm sprachen alle Mitglieder der Konferenz ihren aufrichtigen Dank für seine zwölfjährige hochengagierte Arbeit in der Vereinigung aus. Zu seiner Nachfolgerin wurde einstimmig Susanne Moser, designierte Co-Intendantin und Geschäftsführende Direktorin an der Komischen Oper Berlin gewählt. Neben gereifter beruflicher Expertise verfügt sie über ein internationales Netzwerk in der Theaterlandschaft und wurde als neue Vorsitzende der Opernkonferenz herzlich willkommen geheißen. Susanne Moser: „Ich freue mich sehr über die Wahl zur Vorsitzenden der Deutschsprachigen Opernkonferenz und bedanke mich für das Vertrauen. Die Opernhäuser haben die Aufgabe, nicht nur die Besonderheit der Kunstform Oper zu bewahren, sondern diese auch zu entwickeln und deren Grenzen auszuloten. Als Vorsitzende werde ich zudem Themen wie Nachhaltigkeit und Diversität noch mehr in den Fokus rücken. Sicher werden uns auch die Folgen und Herausforderungen der Pandemie weiter beschäftigen. Und der Krieg in der Ukraine zeigt uns leider ganz aktuell, wie wichtig es ist, nicht nachzulassen auf unseren Bühnen über gesellschaftlichen Werte und Fragen nachzudenken und für die Freiheit der Kunst mit voller Kraft einzutreten. Oper ist von unschätzbarem Wert und ein unverzichtbarer Bestandteil der europäischen Kultur.“ Im Namen aller Mitglieder dankte Susanne Moser ihrem Vorgänger Bernd Loebe für sein Engagement: „Insgesamt zwölf Jahre stand er der Deutschsprachigen Opernkonferenz vor und übernahm an vorderster Stelle Verantwortung und vertrat klug und entschieden unsere Interessen.“
Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins: „Für den Deutschen Bühnenverein ist der Austausch mit seinen Mitgliedern ein elementarer Bestandteil der Arbeit. Die Deutschsprachige Opernkonferenz ist ein wichtiges Forum für diesen Dialog. Sie bündelt brennende Themen der Zeit und leistet hierdurch einen unverzichtbaren Beitrag zur Strukturierung der Kommunikation. Wir freuen uns, dass für diesen Diskurs Susanne Moser, designierte Co-Intendantin der Komischen Oper Berlin, als neue Vorsitzende der Konferenz Verantwortung übernimmt und auf den weiteren und kontinuierlichen Austausch.“