Nach vier regionalen Vorentscheidungen hatten sich am Wochenende beim Festival "Bingen swingt" die acht besten deutschen Jugend-Jazzensembles einer kompetenten Fach-Jury aus Jazzdozenten und Big Big Band Leadern gestellt. Die Entscheidung fiel den Juroren, Prof. Marko Lackner, Prof. Manfred Bründl, Rolf von Nordenskjöld und Ulrich Adomeit nicht leicht, da von allen Finalisten eine außerordentlich hohe Qualität und ausgezeichneten künstlerischen Niveaus erbracht wurde.

Die Big Band des Gymnasiums Berenbostel und "The Foobirds" aus Kulmbach sind die Gewinner in der jeweiligen Kategorie und haben ein Probenwochenende samt abschließendem Konzert mit der Jazzlegende Peter Herbolzheimer gewonnen. Der gleichzeitig ausgespielte und von Skoda unterstützte Till-Brönner-Preis ging an die United Big Band des Arndt-Gymnasiums Berlin. Der deutsche Starjazzer wird mit den Schülerinnen und Schülern ein Band-Coaching vor einem Konzert durchführen und dieses als Solist begleiten.

Von 250 interessierten Big Band hatten sich im vergangenen Jahr über 60 deutsche Big Bands um die Teilnahme beim Skoda Jazzpreis-Wettbewerb beworben. Davon waren 32, aufgeteilt in zwei Alterskategorien, zu Vorentscheidungen nach Bühl, Leverkusen, Berlin und Marktoberdorf geladen worden. In Bingen traten nun die Regionalsieger, vorbereitet von namhaften Dozenten, zum Finale an. Radiomoderator Ulf Drechsel und der Schauspieler Bernd Stephan moderierten den Wettbewerb vor mehr als 1000 Zuhörern im Rheintal-Kongress-Zentrum in Bingen.

Als beste Solistin wurde die Sängerin Christina Hein von der Big Band Gymnasium Berenbostel von der Deutschen Jazz Föderation für ihre herausragende Performance des Songs "Stormy Weather" mit einem Einzelworkshop bei einem namhaften Jazzgesangdozenten ausgezeichnet. Den Förderpreis des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz wurde der Big Band Heimschule Lender zugesprochen.

Die hohe Qualitäte und dichte Leistungsnähe der Teilnehmer veranlassten die Träger des Wettbewerbs weitere Sonderpreis zu vergeben.

Florian Wenzel konnte für sein begeisterndes Trompeten-Solo im Gordon Goodwin-Stück "Horn of Puente" eine Einladung zu einem Trompeten-Workshop mit Till Brönner entgegen nehmen.

Auch die Big Band der Städtischen Musikschule Kulmbach erhielt einen von Skoda verliehenen Sonderpreis für ein Probenwochenende.

Zudem wurden Konzerteinladungen des palatia jazz Festivals in der Pfalz und der Jazzinitiative Berlin an die Jugend Big Band Hannover und an die NGA Big Band Norderstedt vergeben.

Der ursprünglich regionale Wettbewerb für Jugend Jazz Big Bands wurde durch das Engagement Deutschen Jazz Föderation e.V. im Jahr 2004 zum vier Länder-Wettbewerb und seit 2005 erstmals bundesweit ausgeschrieben.

Dabei geht es unter der Schirmherrschaft von Peter Herbolzheimer und Till Brönner vor allem darum junge Jazztalente in Deutschland zu entdecken und diese in weiteren Projekten zu fördern. So war auch 2007 das Finale nicht nur ein Forum zum Erfahrungsgewinn und -austausch, sondern auch ein Nachweis darüber, dass mit Stilvielfalt und Spielfreude ein anspruchsvolles Programm vorgetragen werden konnte. Hierbei begeisterten die Big Bands mit virtuosen Improvisationen sowie präzisem Satzspiel. Gleichzeitig viel auf, dass sich einige Big Bands gekonnt mit Interpretationen zeitgenössischer Jazzkomponisten und Eigenkompositionen auseinander setzten.

Als Fazit der Veranstaltung erklärte die Präsidentin der Deutschen Jazz Föderation e.V., Frau Yvonne Moissl: "... dass mit dem bereits vierjährigen Engagement der Deutschen Jazz Föderation e.V. dem Jugend Big Band Jazz in Deutschland ein bundesweites Forum geboten wird und der Verband bewiesen hat, dass er ein starker und kompetenter Partner für die weitere Entwicklung dieses Jazzpreises ist."