Mit tiefer Trauer haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar vom Tod George Alexander Albrechts erfahren. Von 1996 bis 2002 prägte er hier mit seinem Wirken als Generalmusikdirektor und Chefdirigent das künstlerische Profil des Musiktheaters und der Staatskapelle, denen er danach als Ehrendirigent, Komponist und aufmerksamer Beobachter eng verbunden blieb. Liebevoll in Erinnerung ist der 1935 nahe Bremen geborene Albrecht Musiker*innen wie Zuhörer*innen zudem durch seine enge Verbindung zum Publikum und seine Liebe zum kenntnisreichen Geschichtenerzählen, die er auch noch nach seiner Weimarer GMD-Zeit in selbst moderierten Konzerten auslebte. Legendäre Mahler-Interpretationen wie auch die Präsentation weniger bekannter Werke, etwa der Sinfonien seines Dirigenten-Kollegen Wilhelm Furtwängler, stehen exemplarisch für Albrechts weiten musikalischen Horizont; seine Beziehung zur Weimarer Staatskapelle beschrieb er selbst als späte tiefe Liebe.
Neben seiner Dirigententätigkeit hat George Alexander Albrecht bereits seit Kindheitstagen auch komponiert, verstärkt nach seinem Austritt aus dem „offiziellen“ Berufsleben. Nach der Märchenoper „Die Schneekönigin“ im November 2015 ist zuletzt im August 2019 seine 1. Sinfonie, die „Sinfonia di due Mondi“ für Mezzosopran und großes Orchester auf Texte von Ulla Hahn unter der Leitung seines Sohnes Marc Albrecht in Weimar zur Uraufführung gekommen. Erst im Frühjahr 2021 war George Alexander Albrecht, verabschiedet von Alphornklängen „seiner“ Staatskapellenmusiker, von Weimar nach Süddeutschland umgezogen. Dort hat er gemeinsam mit seiner Frau Liese Klahn, in der Nähe seiner Kinder und mit idyllischem Ausblick auf die Alpen glücklich seine letzten Lebensmonate verbracht und ist am Dienstag, 21.12.2021 im Kreis seiner Familie friedlich entschlafen.