Mehr Zeit, mehr Platz, wieder ein Top-Leiter und ein Top-Probenensemble. Auf diese Formel könnte man die Fortsetzung des Bigbandleiterseminars des Deutschen Orchesterwettbewerbes bringen. Nach der erfolgreichen Premiere 2005 veranstaltet der Deutsche Orchesterwettbewerb vom 01. - 05.04.2007 zum zweiten Mal ein Seminar für Bigbandleiter, bei dem die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Jiggs Whigham, einem der weltweit renommiertesten Bigbandleiter, Jazzpädagogen und Jazzposaunisten fortgesetzt wird. Die Bigband der Universität Bonn steht dabei wieder als hoch qualifiziertes Workshop-Ensemble zur Verfügung. In den Räumen des Ernst-Moritz Arndt Gymnasiums der Stadt Bonn finden alle Beteiligten ideale Probenbedingungen vor. Ein weiterer Pluspunkt wird sein, dass die 12 aktiven Teilnehmer drei komplette Tage mit der Uni Bigband arbeiten können und zusätzlich von einem Assistenten betreut werden. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Dirigentinnen und Dirigenten, die an den Deutschen Orchesterwettbewerben teilgenommen haben. Freie Plätze können an Interessierte vergeben werden, auch eine passive Teilnahme ist möglich.

Am Ende des letzten Seminars waren sich alle einig: diese gelungene Veranstaltung sollte auf jeden Fall eine Fortsetzung erfahren. 12 aktive und 5 passive Bigbandleiterinnen und -leiter waren im Oktober 2005 zusammengekommen, um vorher ausgewählte und vorbreitete Arrangements aus dem Fundus des Bundesjazzorchesters zu erarbeiten. Nach dirigentischen Vorübungen am Abend des Anreisetages konnten die aktiven Kandidaten am nächsten Tag unter Jiggs’ Anleitung mit der Bigband der Universität proben. Die Band bekam die Noten vorher nicht zu sehen. So wurde für die Dirigenten eine reale Probensituation geschaffen. Um dieses bewährte Konzept fortzuführen und um mehr Zeit für die dirigentische Probenarbeit zu haben, wird das Seminar 2007 auf vier Tage erweitert. Zusätzlich wird ein Assistent von Jiggs Whigham die aktiven Teilnehmer coachen.

Bigbands haben in den letzten Jahren stetig an Stellenwert gewonnen und sind an allen Institutionen des musikalischen Lebens, wie Schulen und Musikschulen, aber auch in der freien Szene nicht mehr weg zu denken. Viele Leiterinnen und Leiter haben selbst in diesen Bands gespielt, aber in den seltensten Fällen eine Ausbildung oder ein Coaching in diesem Bereich bekommen. Ziel des Workshops ist es, einen Austausch über bigbandspezifische Herausforderungen in Gang zu setzen und sein eigenes Verhalten in Bezug auf Bewegung und Körpersprache von einem renommierten Profi überprüfen zu lassen. Auf diese Weise sollen die Teilnehmer wichtige neue Impulse für die eigene Probenarbeit erhalten.

Jiggs Whigham gilt als einer der renommiertesten Jazzposaunisten, Bigbandleiter und Jazzpädagogen weltweit. Zurzeit leitet er die BBC Bigband in London und als "Professor auf Lebenszeit" die Abteilung für Popularmusik an der "Hanns Eisler" Hochschule für Musik in Berlin. Jiggs Whigham war außerdem Leiter der Schweizer Radio Band (Radio DRS) von 1984 bis 1986. Von 1995 bis 2000 war er Dirigent und künstlerischer Leiter der Berliner Radio Big Band (RIAS Big Band Berlin). Als Posaunist spielte er u.a. im Glenn Miller Orchestra, bei Stan Kenton sowie in den Bigbands von Kurt Edelhagen, Count Basie, Peter Herbolzheimer und in der WDR Bigband.

Beim Deutschen Orchesterwettbewerb (DOW) treffen sich seit über 20 Jahren die besten Orchester und Formationen der instrumentalen Amateurmusik. Am erstmals im Jahre 1986 ausgetragenen DOW nehmen mittlerweile mehr als 130 Ensembles mit über 5.000 Musikerinnen und Musikern teil. Die Einbindung internationaler Juroren und Fachleute machen ihn zudem zu einer internationalen Kommunikationsplattform. Der Wettbewerb richtet sich an Amateurorchester aus den Bereichen der sinfonischen Musik, der Zupf-, Blas-, Akkordeonmusik und des Jazz. Neben der Begegnung und dem Leistungsvergleich dokumentieren Stipendien und Fortbildungsveranstaltungen für Dirigenten aller Sparten, die Vergabe von Kompositionsaufträgen und Kompositionspreisen, Tondokumentationen der Orchester sowie Literaturlisten die nachhaltige Förderung dieses Wettbewerbs. Der DOW wird vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert.

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