Einmal im Jahr versammelt sich der deutsche Spitzennachwuchs im Streicherfach zum Spiel um die kostbaren Instrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. 58 Teilnehmer nahmen am diesjährigen Wettbewerb teil und allen wurde von der fünfköpfigen Jury unter Vorsitz von Prof. Thomas Brandis (Berlin) eines der begehrten Topinstrumente verliehen bzw. konnte die Leihfrist für ein bereits erspieltes Instrument verlängert werden. Der Fonds enthält Streichinstrumente von großen Meistern wie Stradivari, Storioni und Rugeri, die ausschließlich an aufstrebende Nachwuchsmusiker vergeben werden.

„Das Niveau war in diesem Jahr schwindelerregend hoch, nie hat sich der Nachwuchs im Streicherfach so stark präsentiert", lautet das Fazit von Irene Schulte-Hillen, Präsidentin der Deutschen Stiftung Musikleben. „Viele unserer ‚Rising Stars‘ haben am diesjährigen Wettbewerb teilgenommen. Es ist schön zu sehen, wie sich junge Menschen mit den klangvollen Instrumenten des Fonds zu großen Musikerpersönlichkeiten entwickeln."

Christel Lee (25 Jahre), geboren in Indiana/USA und derzeit Studentin der Kronberg Academy, nahm zum ersten Mal am Wettbewerb teil und erspielte sich auf Anhieb die höchste Bewertung der Jury, wofür ihr eine herrliche Violine von Lorenzo Storioni, Cremona 1781, aus dem Besitz der Stiftung verliehen wurde.
Tobias Feldmann (24 Jahre) aus Berlin spielt bereits seit 2013 eine Violine von Antonio Stradivari aus Bundesbesitz, die er nun für weitere 2 Jahre spielen darf und auch Peter-Philipp Staemmler (28 Jahre) aus Berlin konnte die Jury vorbehaltlos überzeugen und seine Leihfrist für ein Spitzen-Cello des französischen Geigenbaumeisters Jean Baptiste Vuillaume, eine treuhänderische Eingabe der Jürgen und Monika Blankenburg-Stiftung, verlängern.
Eine große Überraschung war die jüngste Teilnehmerin des diesjährigen Wettbewerbs: Annabel Hauk (15 Jahre) aus Bad Soden erhielt das Auftragswerk 2015 des Deutschen Musikinstrumentenfonds, ein Violoncello von Michael Stürzenhofecker nach einem Modell des italienischen Geigenbaumeisters Matteo Goffriller aus dem 18. Jahrhundert.

Beim Preisträgerkonzert vor 250 geladenen Gästen begeisterten die glücklichen Gewinner mit einem virtuosen Vorspielprogramm. Das Konzert wurde von Deutschlandfunk mitgeschnitten und wird am 19. April 2015 als "Konzertdokument der Woche" um 21.05 Uhr gesendet.