Abbildung: Portraitfoto
Die Musikautorin Annette Humpe  
Photo:  Jim Rakete

Beim 15. Deutschen Musikautor*innenpreis (DMAP) werden erstmalig zwei Sonderpreise verliehen: Mit dieser Auszeichnung ehrt die GEMA zwei anerkannte Persönlichkeiten, die durch ihre künstlerische Brillanz und ihr Engagement in der Musikbranche außerordentliche Maßstäbe gesetzt und zu einer vielfältigen Musikkultur beigetragen haben. Die Preisverleihung findet am 8. Februar 2024 im Berliner Hotel „The Ritz-Carlton“ statt.

Premiere für die Sonderpreise „Inspiration“ und „Musik & Engagement“ beim Deutschen Musikautor*innenpreis. Die neuen Preiskategorien beleuchten einmal mehr das vielfältige Spektrum der bei der GEMA vertretenen Musikschaffenden und würdigen zusätzlich das Wirken der Autor*innen jenseits der reinen musikalischen Leistung. Beide Preise vergibt der GEMA Aufsichtsrat, der sich aus Komponist*innen, Textschaffenden und Verlegern zusammensetzt.

Sonderpreis „Inspiration“ für Annette Humpe

„Die Bedeutung von Annette Humpe für die deutsche Musikszene ist ohne Vergleich. Als Komponistin, Produzentin, Textautorin und Interpretin hat sie Hits geschaffen wie ‚Blaue Augen‘, ‚Codo (…düse im Sauseschritt)‘, ‚Careless Love‘ oder ‚Vom selben Stern‘. Sie war Starthelferin für Die Prinzen und Lucilectric und gab den Karrieren von Max Raabe, Udo Lindenberg und Nena einen neuen Boost. In den 1980er Jahren stand sie mit Ideal und mit ihrer Schwester Inga auf der Bühne, ab 2004 dann mit Adel Tawil als Ich+Ich. Ihren eigentlichen Platz sieht Annette Humpe allerdings im Studio. In einer Zeit, als Musikautorinnen und insbesondere Produzentinnen noch keine Lobby hatten und in der Öffentlichkeit praktisch nicht vorkamen, war sie Vorbotin, Wegbereiterin und Vorbild. Das ist sie bis heute! Annette Humpe hat mindestens drei Generationen von Musikschaffenden geprägt und beeinflusst. Sie hat die qualitative Marke für Pop Made in Germany gesetzt und sich in über 40 Jahren an der Spitze nie verbogen. Der erste DMAP-Sonderpreis für Inspiration könnte keine bessere Trägerin finden.“

Annette Humpe: „Ich freue mich sehr über diese wunderbare Auszeichnung. Die GEMA ist in Zeiten der alles aufsaugenden Künstlichen Intelligenz besonders wichtig, um unsere Autorenrechte zu schützen und zu verteidigen. Mich macht es sehr stolz, wenn ich junge Songwriterinnen und Songwriter inspirieren durfte. Auch auf meinem Weg haben mich viele Menschen inspiriert und begleitet, einige möchte ich gerne erwähnen: Joni Mitchel, ich habe immer noch Tränen in den Augen, wenn ich ‚Both Sides Now‘ höre; Debbie Harry, ihr Konzert 1979 im Kantkino hat mich umgehauen; Nina Hagen, sie habe ich im Quartier Latin gesehen – eine ganz neue Art zu performen. Und natürlich meine Schwester Inga Humpe, mit der ich in ganz jungen Jahren meine erste Band gegründet habe, Inga war damals acht Jahre alt und ich 13. Über allem schweben die unerreichten Beatles, ohne die ich mir mein Leben gar nicht vorstellen kann.“

Sonderpreis „Musik & Engagement“

„Rolf Zuckowski hat nicht nur viele Generationen in Deutschland musikalisch sozialisiert, sondern seine musikalischen Aktivitäten immer auch mit Engagement kombiniert: Er hat sich für einen sicheren Straßenverkehr stark gemacht (Rolfs Schulweg-Hitparade), zur deutsch-deutschen Annäherung beigetragen (Wir von der Elbe), sich unermüdlich karitativ eingesetzt (SOS-Kinderdörfer, Kinderhospizarbeit, Von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel), anderen Kindermusikschaffenden mit Kollaborationen und als Brückenbauer zur Musikindustrie auf die Sprünge geholfen (u.a. Deine Freunde, Wolfram Eicke, Beate Lambert) und sich außerdem auch nach dem Rückzug aus der ersten Reihe für den Nachwuchs und die musikalische Weiterentwicklung stark gemacht (Celler Schule, Deutscher Kita-Musikpreis). Kaum ein anderer Musiker hat seine Popularität so massiv für die gute Sache eingesetzt. Die Auszeichnung von Rolf Zuckowski mit dem Sonderpreis für ‚Musik & Engagement‘ ist darum nur folgerichtig und ist neben dem ECHO für sein Lebenswerk und zwei Bundesverdienstkreuzen eine weitere Würdigung seines beispiellosen Schaffens.“

Rolf Zuckowski: „Ich bin überrascht und bin dankbar, in dieser neuen Preiskategorie geehrt zu werden. Musik und Engagement gehen bei mir seit den ersten Kinderliedern, die immer auch Elternlieder waren, Hand in Hand. Ob es um Verkehrssicherheit ging oder um das Leben von Menschen mit Behinderung, ob es um die Musikkultur in Schule und Kindergarten oder um den Bau musischer Brücken in andere Länder und Kulturen ging, für mich war das alles immer untrennbar miteinander verbunden. Ich empfinde den Preis auch als eine Würdigung für die vielen Wegbegleiter, die mir zur Seite standen, um gemeinsam Aktivitäten zu entfalten, die das Miteinander oftmals sehr unterschiedlicher Menschen möglich machten.“

Die ausführliche Begründung der Wahl der beiden Preisträger*innen finden Sie unter www.musikautorinnenpreis.de/newsroom

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