Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, spricht sich entschieden gegen den mehr als löchrigen Etat des Auswärtigen Amtes im Bereich der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik aus.

Seit Beginn der Debatte über den Etat des Auswärtigen Amtes für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik für das Jahr 2011 häufen sich die Warnungen vor einem Ausbluten der Institutionen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Massive Einsparungen drohen dem Goethe-Institut und in geringerem Umfang auch dem Institut für Auslandsbeziehungen (IfA). Gekürzt werden soll überdies bei der kulturellen Auslandsarbeit der Kirchen. Nach einer Protestwelle und einem darauf folgenden ersten Einlenken des Auswärtigen Amtes, dass die Künstlerakademie Tarabya nun doch verwirklicht werden wird, kommt nun ein erneuter Rückschlag.

Nun geht es auch den Auslandsschulen an den buchstäblichen Kragen. Laut Informationen des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen e.V. (WDA) sollen die in Aussicht gestellten Mittel für das Schuljahr 2009/2010 rückwirkend um durchschnittlich 70 Prozent gestrichen werden. Dabei handelt es sich um Mittel, die für die Ortslehrkräfte eingesetzt werden. Für das Jahr 2011 sind weitere Kürzungen in Planung, die die Situation noch einmal drastisch verschärfen.

In seiner heutigen Pressemeldung ließ der Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Deutschen Bundestags verlauten, dass er den Haushalt des Auswärtigen Amtes 2011 einstimmig ablehnt.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Diagnose akuter Lochfraß: Was einst der Waschmaschinenwerbung vorbehalten war, droht nun in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik traurige Realität zu werden. Denn die Negativmeldungen zum Haushalt des Auswärtigen Amtes im Bereich der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik reißen einfach nicht ab. Dass sich der Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Deutschen Bundestags einstimmig gegen den Haushaltsentwurf ausspricht, ist ein überdeutliches Zeichen in Richtung Bundesregierung. Bei den großen kultur- und bildungspolitischen Aushängeschildern wie dem Goethe-Institut und den Auslandsschulen so immens zu streichen, ist nicht akzeptabel.“

Absätze