Gestern Nachmittag endete in Berlin der Kongress „Kultur als Arbeitsfeld und Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler“ des Deutschen Kulturrates, des Spitzenverbandes der Bundeskulturverbände. Der Kongress wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Gerda Henkel Stiftung unterstützt und fand in Kooperation mit dem Kulturbüro der EKD in der Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin statt.

Dreihundert vorwiegend junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten temperamentvoll darüber, wie sich das Arbeitsfeld und der Arbeitsmarkt Kultur verändern, welche Qualifikationen von Geisteswissenschaftlern im „Arbeitsmarkt Kultur“ erwartet werden, welche Beschäftigungsmöglichkeiten es für Geisteswissenschaftler im Kulturbereich gibt und welchen Stellenwert die selbständige Tätigkeit für Geisteswissenschaftler hat.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, MdB eröffnete den Kongress am Mittwoch Morgen mit einem deutlichen Plädoyer für die Geisteswissenschaften. Geisteswissenschaftler sind in allen Berufsfeldern zu finden, unterstrich die Ministerin. Das Jahr der Geisteswissenschaften soll dazu dienen, die Leistungen der Geisteswissenschaften für unsere Gesellschaft sichtbar zu machen. Prof. Dr. Max Fuchs, der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates, schloss den Kongress am Donnerstag Mittag mit dem Angebot des Deutschen Kulturrates, die Geisteswissenschaftler beim Aufbau effektiver Lobbystrukturen zu unterstützen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Dreihundert hauptsächlich junge Geisteswissenschaftler haben zwei Tage lang äußerst engagiert über ihre berufliche Zukunft diskutiert. Deutlich wurde, das die Arbeitssituation für Geisteswissenschaftler teilweise absolut unzumutbare Ausmaße angenommen hat. Die zunehmenden Schmalspurausbildung in der Hochschule durch die Umstellung auf Bacholor- und Master-Abschlüsses, der immer schwieriger werdende Berufseinstig für Geisteswissenschaftler und die Probleme mit der oft nicht freiwillig gewählte Selbständigkeit als Geisteswissenschaftler sind nur einige der Probleme, die immer wieder benannt wurden. Gerade junge Geisteswissenschaftler werden teilweise äußerst schlecht für ihre Arbeit entlohnt, so sind Volontariate für Geisteswissenschaftler mit einem Monatslohn von 600 Euro kein Einzelfall mehr. Die Forderung nach einem Mindestlohn für Geisteswissenschaftler ist längst überfällig.“

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