Die Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins – Bundesverband der Theater und Orchester – findet vom 1. bis 3. Juni 2023 in Koblenz statt. Kulturpolitiker:innen, Intendant:innen und Verwaltungsdirektor:innen aus ganz Deutschland diskutieren im Theater Koblenz über aktuelle Entwicklungen und Arbeitsbedingungen an Theatern und Orchestern. Eröffnet wird die Veranstaltung von Bühnenvereinspräsident Dr. Carsten Brosda und der Geschäftsführenden Direktorin Claudia Schmitz. Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz und Stellvertretende Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz sowie Oberbürgermeister David Langner werden die Teilnehmenden vor Ort begrüßen.
„Nachdem es in den letzten Jahren vor allem um die Rahmenbedingungen für kreative Prozesse und die Auswirkungen der Corona-Pandemie ging, möchten wir in diesem Jahr die Kunst wieder in den Fokus der Jahreshauptversammlung stellen. Die aktuelle Statistik des Deutschen Bühnenvereins zeigt, dass die Besuchs- und Vorstellungszahlen deutlich anziehen. Die Bühnen sind wieder der Ort, an dem geträumt, gestritten, gelacht und geweint wird. Dabei geht es immer auch kontrovers zu, weshalb wir auch über das Verhältnis von Kunst und Kritik reden wollen. Gemeinsam wollen wir der Kunst und Kultur weiter eine laut wahrnehmbare Stimme in den Diskursen unserer Zeit geben“, so Dr. Carsten Brosda. Die Kraft der darstellenden Künste wird daher Thema eines Impulses des belgischen Dramatikers und Regisseurs Stijn Devillé sein.
Weitere Schwerpunkte der diesjährigen Jahreshauptversammlung sind neben den Auswirkungen des Tarifabschlusses der Kommunen auf die finanzielle Situation der Bühnen unter anderem die Gestaltung von Findungsprozessen für die Künstlerischen Leitungen an Theatern und Orchestern, Diversität und Nachhaltigkeit an den Bühnen, Digitalisierung und der Datenraum Kultur sowie die Zukunftsperspektiven künstlerischer Ausbildung. Ein Impuls von Dorte Lena Eilers, Professorin und Leiterin des Masterstudiengangs „Kulturjournalismus“ an der Hochschule für Musik und Theater München, zum Thema Kunst und Kritik mit anschließender Diskussion beschließt die Veranstaltung.
„Der aktuelle Abschluss der Kommunen stellt die Bühnen vor große Herausforderungen, die nur im Schulterschluss mit den Trägern zu lösen sind. Dieses Thema wird auf der Jahreshauptversammlung, bei der Vertreter:innen der Träger und Theaterleiter:innen zusammen kommen, mit im Fokus stehen“, sagte Claudia Schmitz.
Die Intendant:innengruppe des Deutschen Bühnenvereins verleiht im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 2. Juni 2023 den Dr. Otto Kasten-Preis. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Autor:innen, die sich durch enge und innovative Zusammenarbeit mit Theatern oder Regie-/Konzeptionsteams auszeichnen. Der Preis wird seit 1985 im Zweijahresrhythmus an junge Theaterschaffende aus allen künstlerischen Bereichen verliehen. Markus Dietze, Intendant des Theaters Koblenz und Mitglied im Vorstand der Dr. Otto Kasten-Stiftung, zur diesjährigen Preisverleihung: „Zur momentanen Standort-Bestimmung des Theaters müssen wir Spielpläne und die Konzeption des Theaters im gesellschaftlichen Zusammenhang neu entwerfen: Welche Rolle können hierbei Autor:innen und aktuelle Dramatik spielen? Welche Stimmen, Sprachen und Themen definieren das Theater der Zeitgenossenschaft? Weil diese Fragen wichtig sind, hat sich der Vorstand der Dr. Otto Kasten-Stiftung entschieden, den mit 5.000 EUR dotierten Nachwuchspreis an eine Autor:in zu vergeben.“ Informationen zur Preisträger:in erhalten Sie in einer gesonderten Pressemitteilung am 3. Juni 2023.