Der Deutsche Bühnenverein warnt angesichts der anstehenden Kürzungen im Kulturetat des Landes Nordrhein-Westfalen vor einer selbstzerfleischenden Debatte der einzelnen Kulturbetriebe. In der jetzigen schwierigen Situation besteht die große Gefahr, dass Stadttheater, Landesbühnen, Freie Gruppen, Orchester und RuhrTriennale durch die kurzfristig beschlossenen Sparvorgaben fast zwangsläufig gegeneinander ausgespielt würden. Nordrhein-Westfalen lebt jedoch von dem Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Kultureinrichtungen. Dies macht den Reiz einer der großartigsten Kulturlandschaften Europas aus.

Der Bühnenverein fordert das Land daher auf, im Rahmen der Haushaltsberatungen die Einsparungen im Landeshaushalt für die Kultur noch einmal zu überdenken. Die Landesmittel für Kultur sind so niedrig, dass ihre Kürzung kaum zur Haushaltssanierung beitragen kann. Für das kulturelle Ansehen des Landes sei es wichtiger, die Stadttheater erfolgreich weiterzuführen, die Landesbühnen und Orchester zu fördern und der RuhrTriennale eine langfristige Perspektive zu geben. Durch Einsparungen im Kulturbereich würde sich das Verhältnis der finanziellen Förderung durch das Land gegenüber der Förderung durch die Kommunen noch weiter verschlechtern. Schon jetzt gibt das Land für Kultur nur einen relativ geringen Prozentsatz dessen aus, was die Kommunen an Mitteln zur Verfügung stellen.