Die Jury der Stiftung des Verbands Deutscher Bühnen- und Medienverlage hat ihren diesjährigen Theaterpreis dem Musiktheater des Saarländischen Staatstheaters zuerkannt. Nachdem der im Vorjahr vergebene Preis die herausragenden Leistungen des Intendanten Holger Schultze für das Schauspiel des Theaters Osnabrück würdigte, wird er in der Spielzeit 2008/2009 für beispielhaftes Engagement im Bereich Musiktheater vergeben.

In der Begründung für die Vergabe des Preises an das Saarländische Staatstheater weist die Jury darauf hin, dass es dem Musiktheater unter der Leitung von Generalintendantin Dagmar Schlingmann und Operndirektor Berthold Schneider in der laufenden Spielzeit gelungen sei, in der Verbindung von klassischem Opernrepertoire, neuem Musiktheater und Bühnenprojekten für den Theaternachwuchs einen gleichermaßen ambitionierten wie abwechslungsreichen Spielplan aufzustellen. Dass dabei Produktionen des zeitgenössischen Musiktheaters eine herausragende Bedeutung beigemessen wird, hebt die Jury besonders hervor.

Die Europäischen Erstaufführung der Oper „Der Erste Kaiser“ von Tan Dun und die Uraufführung des Projekts „Musikmaschine“ von Ari Benjamin Meyers würden, als zwei von insgesamt acht Neuproduktionen, auf eindrucksvolle Weise den aktuellen Stand zeitgenössischen Komponierens für die Bühne repräsentieren. Die Projektreihe „echtzeit“, die sich immer wieder mit unbekannten oder neu zu entdeckenden Bühnenwerken auseinandersetzt, und eine Jugendarbeit, die in Form spartenübergreifender Projekte wie dem „Musikmaschine“-Projekt die Operngänger von morgen für das Medium Musiktheater begeistern will, würden, so die Einschätzung der Jury, das Bild eines zeitgemäß programmierenden, zukunftsorientierten Musiktheaters abrunden.

In diesem Sinn sei das Musiktheater des Saarländischen Staatstheaters ein herausragendes Beispiel dafür, wie erfolgreich Musiktheaterarbeit sein kann, die sich den Herausforderungen einer sich wandelnden Kulturlandschaft stellt und sie – allen Widrigkeiten zum Trotz - als Chance für eine lebendige Theaterarbeit begreife.

Der Jury gehören die Dramatiker Theresia Walser, Oliver Bukowski und der Komponist Detlev Glanert sowie die Bühnenverleger Winfried Jacobs (Boosey & Hawkes ● Bote & Bock) und Thomas Maagh (Verlag der Autoren) an.

Die Preisverleihung wird am 1. Februar 2009 im Saarländischen Staatstheater auf der Bühne vor der Premiere von „Cavalleria Rusticana“ und „Der Bajazzo“ stattfinden.