Die deutschen Phonoverbände stellen sich neu auf und bauen ihr politisches Engagement aus. Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. und die deutsche Landesgruppe des internationalen Verbandes der Tonträgerhersteller (ifpi) sollen bis zum Frühjahr 2007 unter einem Dach zusammengeführt werden. Das beschlossen die jeweiligen Mitgliederversammlungen am Montag in Berlin. „Mit der Zusammenführung beider Verbände schaffen wir eine transparente und noch effizientere Interessenvertretung sowie ein einheitliches Sprachrohr für die deutsche Musikwirtschaft“, sagte Michael Haentjes, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. Arbeitsplätze sind von dem Zusammenschluss nicht betroffen, da die Verbände bereits aus einer gemeinsamen Geschäftsstelle geführt werden.

Professor Dieter Gorny (53) wurde als stellvertretender Vorsitzender in den Vorstand berufen. Ebenfalls neu in den Vorstand gewählt wurden Edgar Berger (40), CEO Sony BMG Music Entertainment (Germany) und - als erstes weibliches Vorstandsmitglied - Birgit Adels (40), President EMI Music Germany & Austria. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Dieter Gorny eine Persönlichkeit für die Verbandsarbeit gewinnen konnten, die nicht nur über 30 Jahre Erfahrung im Musikgeschäft sondern auch über hervorragendes politisches Gespür und sehr gute Kontakte verfügt“, betonte Haentjes. „Wir müssen dafür sorgen, dass die wirtschaftlichen wie kulturellen Interessen der Musikwirtschaft in der politischen Meinungsbildung mehr Gehör finden. Ohne die Schaffung fairer Rahmenbedingungen laufen die Anstrengungen der Musikindustrie, mit neuen Konzepten auf technologische Veränderungen und geändertes Nutzerverhalten zu reagieren, ins Leere“, so Haentjes weiter. Als Beispiele nannte er die Forderung der Einschränkung der Privatkopie oder die angekündigte Deckelung der Abmahngebühren bei der Verfolgung von Raupkopierern.

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