Musik und die Förderung musikalischer Ausbildung sowie der Mangel daran ist nach wie vor in aller Munde. Dennoch wird viel zu wenig darüber gesprochen. Die 24 selbständigen Musikhochschulen Deutschlands veranstalten am 19. November 2009 einen gemeinsamen „Aktionstag musikalische Bildung“ als Auftakt für ein Aktionsjahr. Die Hochschule für Musik und Theater Hannover (HMTH) geht noch weiter und nimmt im Rahmen des einwöchigen „Forums musikalische Bildung“ vom 16.-19. November die Diskussion auf.

Weltweit gilt Deutschland als das Land der Musik. Doch inzwischen wachsen die meisten unserer Kinder auf, ohne jemals eigene musikalische Erfahrungen zu machen. Dabei gehört Musik zum Menschen. Musikalische Bildung ist Persönlichkeitsbildung, und jedes Kind hat ein Recht darauf. Die Musikhochschulen sehen sehr deutlich die Gefahr der musischen Verarmung unseres Landes und wollen dem gemeinsam entgegenwirken. Mit einem Aktionsjahr für die musikalische Bildung und Ausbildung soll ein Zeichen gesetzt werden – der Aktionstag am 19. November bildet dazu den Auftakt.

Der Aktionstag entstand aus der „Initiative musikalische Bildung“, die auf Anregung der Kultusministerkonferenz (KMK) ins Leben gerufen wurde. In einer gemeinsam verabschiedeten Resolution der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in Deutschland heißt es dazu: „Die deutschen Musikhochschulen sehen sich sowohl der Ausbildung musikalischer Exzellenz verpflichtet als auch einer gesellschaftlichen Verantwortung für die Bereitstellung hochwertiger musikpädagogischer Angebote, die allen Kindern und Jugendlichen zugänglich sind. Als Ausbildungsinstitutionen für Persönlichkeiten in den Bereichen Musik, Pädagogik und Gestaltung des deutschen Musiklebens werden sie sich daher in der Wahrnehmung von künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Aufgaben an den Zielen der „Initiative Musikalische Bildung“ ausrichten.“

Im Rahmen des Aktionstages werden die Musikhochschulen in Deutschland jeweils einen ausgewählten Beitrag zu diesem speziellen, für die nachhaltige Bestandsicherung des Musiklebens so wichtigen Thema unter einem gemeinsamen Label präsentieren. Somit zielen sie darauf ab, sich durch klingende Aktionen an eine breite Öffentlichkeit zu wenden, eine nachhaltig wirksame Erfahrung mit der Musik zu ermöglichen, das besondere Profil der in der Rektorenkonferenz deutscher Musikhochschulen vertretener Hochschulen zu kommunizieren und ihre Best-Practice-Beispiele zu präsentieren.

Die Lehrenden der Hochschule für Musik und Theater Hannover werden am 19. November 2009 unter dem Motto „Musik verbindet“ vielen Hannoveraner Schulen einen Besuch abstatten und am Unterricht teilnehmen, den Unterricht gestalten, ihre Instrumente vorstellen, Musik spielen, Musik zeigen, Neugierig machen. Sie gehen auf die Zielgruppe zu und wollen Musik erlebbar machen. Damit sollen Kinder und Jugendliche für Musik und ihren Wert sensibilisiert werden. Es soll aber auch für das spätere Berufsziel, beispielsweise Musiklehrer/in, das Interesse geweckt werden.

Das Institut für musikpädagogische Forschung der HMTH lädt darüber hinaus im Rahmen des „Forums musikalische Bildung“ vom 16. – 18. November 2009 zu Vorträgen und einem Podium zum Thema in die Hochschule ein. Täglich jeweils um 18 Uhr in Hörsaal 202 am Emmichplatz können Interessierte zu den Gegenständen „Fünfzig Jahre erlebte Musikpädagogik“, „Schutz geistigen Eigentums als Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Kreativwirtschaft“ und „Welche Forschung braucht die Musikpädagogik?“ Vorträge hören und sich an der Diskussion rund um die Musikalische Ausbildung mit Experten aus Hannover und Gästen beteiligen.


Das Programm der 24 deutschen Musikhochschulen am „Aktionstag musikalische Bildung“ gibt es in Kürze online unter http://www.die-deutschen-musikhochschulen.de.

Das Programm zum Forum musikalische Bildung der HMTH können Sie online einsehen unter http://www.ifmpf.hmt-hannover.de.