Eine besondere Ehre wird dem Weimarer Musikwissenschaftler Prof. Dr. Detlef Altenburg zuteil: Der Direktor des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena und langjährige Präsident der Gesellschaft für Musikforschung erhält heute in der Thüringer Staatskanzlei das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Verleihung übernimmt Thüringens Kultusminister Christoph Matschie.
Seit 1999 amtiert Prof. Dr. Detlef Altenburg als Direktor des gemeinsamen Instituts für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Geboren 1947 in Bad Hersfeld, zählt Prof. Altenburg seit vielen Jahren zu den wichtigsten deutschen Musikwissenschaftlern.
Detlef Altenburg studierte Musikwissenschaft, Philosophie, Evangelische Theologie und Religionswissenschaft an den Universitäten in Marburg und Köln. Nach seiner Promotion (1973) mit einer grundlegenden Arbeit über die Clarinblaskunst vom 16. bis 18. Jahrhundert wurde er mit einer Arbeit über Franz Liszt 1980 in Köln habilitiert. Nach einer Lehrstuhlvertretung in Göttingen und einer Gastprofessur in Lissabon wurde er 1983 Professor für Musikwissenschaft an der Universität/Gesamthochschule Paderborn und an der Musikhochschule Detmold. 1994 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Musikwissenschaft an der Universität Regensburg, wo er 1995 bis 1997 zusätzlich als Dekan der Philosophischen Fakultät I wirkte. 1999 nahm er den Ruf an die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar an, wo er seitdem das Institut für Musikwissenschaft Weimar | Jena leitet. Im Herbst 2008 wurde er zum Dekan der Fakultät III der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar gewählt.
Wichtige kulturpolitische Akzente auf Bundesebene konnte Prof. Altenburg als Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates setzen. Von großer Bedeutung ist auch seine Tätigkeit im Vorstand der RISM (Répertoire International des Sources Musicales), einem Projekt, das die Erschließung musikalischer Quellen weltweit koordiniert und dadurch die Grundlage für die Wiederentdeckung unzähliger musikalischer Schätze geschaffen hat. Er wirkt außerdem als Mitglied der Akademie der gemeinnützigen Wissenschaft zu Erfurt, in dessen Senat er 2001 aufgenommen wurde. Des Weiteren wurde er 2009 zum Präsidenten der neu gegründeten International Liszt Association (ILA), Budapest, gewählt.
Gerade das Musikland Thüringen mit seiner überreichen Musiktradition und seinen musikgeschichtlich bedeutsamen Quellenbeständen ist durch Professor Dr. Detlef Altenburg als ein exzellenter Standort der deutschen Musikwissenschaft seit vielen Jahren etabliert und geachtet. Die überregionale Strahlkraft des Instituts für Musikwissenschaft Weimar | Jena, das mit der Kombination von Wissenschaft, Praxis und Kulturmanagement ein einzigartiges Profil aufweist, ist wesentlich durch ihn geprägt worden. Als „Brückenbauer“ schuf er in der Funktion des Präsidenten der Franz-Liszt-Gesellschaft Weimar die Voraussetzungen für die Wiedereinrichtung des Faches Musikwissenschaft in Thüringen. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist Prof. Dr. Detlef Altenburg seit jeher ein besonderes Anliegen: Für die Durchführung zahlreicher Sonderforschungsprojekte mit Beteiligung an Sonderforschungsbereichen konnte er stets namhafte Drittmittel-Spender gewinnen, außerdem gelang durch seine wichtigen Verbindungen nicht wenigen Studierenden der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bereits unmittelbar nach dem Studienabschluss der Berufseinstieg in interessante Tätigkeitsfelder im gesamten Bundesgebiet.
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Quelle
http://www.hfm-weimar.de