Mit der Moses Mendelssohn Medaille werden in unregelmäßigen Abständen Persönlichkeiten geehrt, deren Lebenswerk eine besondere Affinität zum Toleranzgedanken im Sinne Moses Mendelssohns aufweist und die ihr Leben und Werk in den Dienst gerade auch der Verbesserung der deutsch-jüdischen und der deutsch-israelischen Beziehungen gestellt haben. Dabei ist es von besonderer Wichtigkeit, dass die Preisträger durch ihr Handeln historisch und zukünftig der besonderen Verantwortung der deutsch-jüdischen Geschichte gerecht werden, die ebenso geprägt ist von den Schatten des Holocaust wie auch von Weltoffenheit und Toleranz – den Grundgedanken der (jüdischen) Aufklärung.

Nach Preisträgern wie unter anderem Ignatz Bubis (1994), Kurt Biedenkopf (1998) oder Charlotte Knobloch (2008) wird die Moses Mendelssohn Medaille 2009 an Daniel Barenboim verliehen, der diese Auszeichnung für seinen Einsatz für Toleranz, Völkerverständigung und ein friedliches Miteinander sowohl in Europa als auch im Nahen Osten erhält. Durch sein beispielloses musikalisches und gesellschaftliches Engagement regt er unermüdlich zum hinschauen und nachdenken an - gerade auch vor dem Hintergrund der deutsch-jüdischen und deutsch-israelischen Beziehungen. Zu würdigen ist in diesem Zusammenhang aber auch Daniel Barenboims Engagement für junge Musiker in dem von ihm und Eward Said gegründeten West-Eastern Divan Orchestra. Dieses einzigartige Projekt kommuniziert den Gedanken der Humanität über den Weg der Musik und ist damit zum Vorbild geworden für Menschen in aller Welt.

Die Auszeichnung wird am 3. Februar 2009 im Anschluss an ein Konzert der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim übergeben. Mit diesem Konzert wird des 200. Geburtstages des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (3.2.1809-4.11.1847) gedacht, einem Enkel Moses Mendelssohns.