Am 15. März 2019 diskutierte in Rom eine hochkarätig besetzte Konferenz das in Vorbereitung befindliche EU-Förderprogramm ‚Creative Europe 2021-2027‘. Ziel des Programms ist es u.a. die kulturelle Vielfalt und das kulturelle Erbe Europas zu wahren, zu entwickeln und zu fördern sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Kultur- und Kreativbranche zu stärken. Dank des Einsatzes der European Live Music Association (ELMA) wurde in den entsprechenden von der Kommission dem Europäischen Parlament unterbreiteten Beschlussvorschlag auch ausdrücklich die Förderung des Live Musik Sektors und damit auch der Veranstalter integriert. Das aktuelle Programmbudget beträgt 1,46 Milliarden Euro. Die Europäischen Verbände der Kulturwirtschaft – allen voran ELMA – kämpfen derzeit an der Seite der Kommission dafür, dass das zukünftige Budget auf 2.8 Milliarden Euro aufgestockt wird und insbesondere für den Kulturbereich mehr Fördermittel als bisher zur Verfügung gestellt werden.

Teilnehmer der Konferenz in Rom waren u.a. Sylvia Costa, Abgeordnete des Europäischen Parlaments und Berichterstatterin im EU-Kultur-Committee sowie von der Europäischen Kommission Barbara Gessler, Head of Unit Cretaive Europe, Assomusica- und ELMA-Präsident Vincenzo Spera sowie BDKV Präsident und ELMA Vizepräsident Prof. Jens Michow.

Im Ergebnis waren sich die Konferenzteilnehmer darüber einig, dass Musik in all ihren Erscheinungsformen – aber vor allem zeitgenössische Live Musik – eine essentielle Komponente der künstlerischen, kulturellen und ökonomischen Vielfalt ist.

Prof. Michow regte bei der Konferenz die Gründung eines Europäischen Think Tanks für die Musikwirtschaft an. "Teile der Fördermittel der EU versickern immer wieder in Kosten wie beispielsweise in Deutschland der Zahlung von Künstlersozialabgaben auf Honorarzahlungen inländischer Veranstalter für Veranstaltungen im Ausland und ausländischer Veranstalter auf im Inland gezahlte Künstlerhonorare, fragwürdige Steuern wie die von Veranstaltern neuerdings zu entrichtende Gewerbesteuer auf Hallenmieten sowie Kosten für juristische und steuerrechtliche Beratung zur Durchdringung des Paragraphendschungels. Es ist daher dringend erforderlich, über eine Optimierung und Harmonisierung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zu sprechen“ mahnte Prof. Michow. Jedes europäische Land halte vergleichbare voneinander abweichende Kuriositäten parat, die das von der europäischen Kulturförderung angestrebte Ziel der Steigerung der Mobilität von Künstlern erheblich erschwerten. "Künstler und auch ihre Veranstalter sehen sich bei Aktivitäten in den Mitgliedsstaaten mit unterschiedlichsten Vorschriften und Rechtssystemen konfrontiert und verfangen sich dabei nicht selten in kostenintensiven Fallstricken“ so der Verbandspräsident.

Absätze